Bücherei Ramspau freut sich erneut über Auszeichnung

„Klein aber fein!" Mit diesem Lob wurde die Katholische öffentliche Bücherei Ramspau in den vergangenen Jahren schon oft gewürdigt.

Mit rund 4 800 Medien für Erwachsene und Kinder, untergebracht auf gerade mal 45 Quadratmetern Fläche, beweist das Büchereiteam um Gudrun Hellermann, dass es in Sachen Engagement und Innovation einen langen Atem hat. Das gilt besonders dann, wenn es darum geht, die Lesekompetenz und auch die Freude am Lesen bei den Schülern der Schule im Grünen in Ramspau zu fördern. Bereits zum siebten Mal in Folge wurde die Bücherei mit dem Gütesiegel „Bibliotheken – Partner der Schule" ausgezeichnet.

Eine besondere Leistung

Wegen der Corona-Pandemie gab es heuer keine offizielle Preisverleihung. Bürgermeister Josef Schindler ließ es sich aber nicht nehmen, dem Büchereiteam um Gudrun Hellermann zu gratulieren und für das Engagement zu danken. Auch Christina Schnödt, Diözesanbibliothekarin des St. Michaelsbund, zum dem auch die Pfarrbücherei in Ramspau gehört, war extra für den Termin nach Ramspau gekommen. Sie würdigte die besondere Leistung des Büchereiteams, die Auszeichnung so oft in Folge zu gewinnen. In ganz Bayern, erläuterte Schnödt, bekamen 76 Büchereien das begehrte Gütesiegel. Im Gebiet der Diözese Regensburg waren es fünf, unter ihnen die Pfarrbücherei Ramspau. Schnödt: „Die Pfarrbücherei Ramspau ist durch kreative Ansätze und außergewöhnliche Veranstaltungen einzigartig."

Beispielhafte Zusammenarbeit

Der Preis wird durch das Staatsministerium für Unterricht und Kultus und das Ministerium für Wissenschaft und Kunst im zweijährigen Turnus an die bayerischen Büchereien verliehen, die in den Bereichen Leseförderung, Vermittlung von Informationskompetenz und bibliotheksfachliche Dienstleistungen besonders intensiv und beispielhaft mit Schulen zusammenarbeiten. Für die Auszeichnung muss man sich bewerben. Eine hochkarätige Fachjury entscheidet über die Vergabe. Das Gütesiegel ist ein undotierter Preis.

Die ehemalige Buchhändlerin Ursula Hellermann, die die Pfarrbücherei bereits seit 2007 leitet, konnte 2014 auch den mit einem Preisgeld dotierten Kinderbibliothekspreis nach Ramspau holen und kündigt jetzt an: „Den hätte ich unbedingt gerne nochmal."

Ursula Hellermann setzt in der Bücherei zusammen mit ihrem Team immer wieder neue Ideen um. Dabei legt sie viel Wert auf einen engen Austausch mit den Lehrkräften der Grundschule und bietet Aktionen an, die speziell auf den Lehrstoff abgestimmt sind. Zum Jahresthema der Grundschule „Lesen" stellte sie etwa eine große Gutenberg-Ausstellung mit viel Anschauungsmaterial zusammen. Dabei konnten die Grundschüler mit Bleilettern und einer Handpresse ihre eigenen Buchseiten erstellen.

Freie Wandflächen oder auch Türen in der Schule lässt Hellermann nicht ungenutzt. Überall finden sich Texte und Fotos, um bei den Schülerinnen und Schülern die Liebe zum Lesen zu wecken.

Bürgermeister Josef Schindler würdigte anlässlich der Preisverleihung die Bedeutung der kleineren Büchereien in der Marktgemeinde, die von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit viel Engagement geführt werden.

Bibliothek wird barrierefrei

Wenn im kommenden Jahr die Umbauarbeiten an der Grundschule Ramspau beginnen, soll die Bücherei, die bisher im Keller der Schule untergebracht ist, ihren Platz im Erdgeschoss des Schulgebäudes finden und damit barrierefrei erreichbar sein. Dann, hofft Ursula Hellermann, wird das attraktive Angebot deutlich besser sichtbar und erlebbar sein. Während die Ramspauer Schulkinder das Angebot der Bücherei nämlich sehr gerne annehmen, sagt Hellermann, sei das Interesse der erwachsenen Leser noch ausbaufähig.


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