Ehrung von Widerstandskämpfer Freiherr Adolf von Harnier

Zeitlarn. Der Gemeinderat beriet am Donnerstag, 5. August, über einen Antrag der Freien Wähler. Danach sollte in Regendorf eine Straße oder ein Platz nach dem entschiedenen Regimegegner der Nationalsozialisten benannt werden.

An ihn erinnern bereits Gedenktafeln in der Gedächtnisstätte Deutscher Widerstand in Berlin, im NS-Dokumentationszentrum München und im Straubinger Friedhof. Das Gremium beschloss einstimmig, den Regendorfer Kirchplatz in „Harnier-Platz" umzubenennen.

Die Familie Harnier besaß das Schloss Regendorf von 1916 bis 1936. „Ungeachtet ihrer evangelischen Tradition war die Familie in der katholischen Gemeinde Regendorf sehr beliebt", so die Recherchen von Ortsheimatpfleger Johann Flauger. Sie war bescheiden und karitativ eingestellt.

Das Jahr 1933 war ihr Schicksalsjahr. Freiherr Adolf Harnier war wie die ganze Familie entschiedener Gegner der Nationalsozialisten. Wegen der Verweigerung nationalsozialistischer Grußformen fielen sie in Ungnade. Hinzu kam, dass der junge Gutsherr wegen der in Angriff genommenen Sanierung von Gebäuden einem laufenden Zwangsverfahren zur Entschuldung unterlag. Obwohl die Mehrheit der Gläubiger einem Vergleich zugestimmt hatte, verweigerten die NS-Behörden aus politischen Gründen einen notwenigen Kredit. Harnier musste das Schloss räumen und an die Stad Regensburg verkaufen.

In München verteidigte er als freier Rechtsanwalt Geistliche und jüdische Mitbürger und führte eine Gruppe von Regimekritiker an. Den nach ihm benannten „Harnier Kreis" mit 150 Mitgliedern. Er wurde 1939 verhaftet und nach fünfjähriger Haft im Jahre 1944 vom berüchtigten Volksgerichtshof zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt. Er starb am 12.Mai 1945 im Zuchthaus Straubing an Unterernährung, kurz nach der Befreiung durch amerikanische Truppen

Die Vorfahren von Adolf Harnier kamen als reformierte Christen aus Frankreich über Holland nach Frankfurt, wo sie zu einer angesehenen Patrizierfamilie aufstiegen. Später trat sein Vater Eduard von Harnier in den Dienst des Bayerischen Königs. Nach dem Erwerb des Regendorfer Schlosses durfte sich die Familie Freiherren und Freifrauen von Regendorf nennen. Nach den Recherchen von Johann Flauger hatte die Familie von Harnier nach dem 1. Weltkrieg ein Denkmal für die gefallenen Soldaten gestiftet. An dem Platz, der jetzt in Einvernehmen mit der Pfarrei Zeitlarn den Namen „Harnier-Platz" trägt. 


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