Feuerwehrball Bergham in Tradition und Wandel

„Ausverkauft!“, Freude herrschte bei den Organisatoren der FFW Bergham. Rasch wurde der Platz knapp im Pirzersaal, als die eleganten Ballgäste herbeiströmten. Die Tradition wird hochgehalten beim Feuerwehrball, wenngleich sie durchaus wechselhafte Züge trägt.

Da ist zum einen die Örtlichkeit, wie Vorsitzender Karl-Heinz Stich erzählt. Als vor 65 Jahren die FFW Bergham zum ersten Mal den Ball abhielt, ging es in den legendären Wachter-Saal beim Lösl. Durch den Umbau geriet man in Platznöte, was eine kurze Pause erforderte. Danach fanden die Bälle bis heute im Pirzersaal statt. „Die Damen waren immer schon sehr elegant“, erinnerte Stich. Die Herren hatten damals schlichtweg nicht sehr viel Auswahl, was die Mode anbelangte. Und so erschienen sie alle in Feuerwehr-Uniform. Inzwischen hat sich das Bild stark gewandelt.

Immer am dritten Samstag nach „Heilig Drei König“, dieser Zeitpunkt ist von Anfang an im Terminkalender stark verankert. Seit 15 Jahren bietet die Wehr Einlagen, wodurch die Anziehungskraft des Balls verstärkt wurde. Und seit zehn Jahren gibt es die „Löschnarrgonia“. Dabei handle es sich um eine interne Faschingsgesellschaft innerhalb der Berghamer Wehr. Besonders in Sachen Humor engagierte Mitglieder stellen ein besonderes Programm auf die Beine, bieten eine perfekte Show. Bis zum Schluss geheim gehalten werden die Themen, die bereits im November festgelegt werden. Seither laufen auch die Proben dazu.

Wie es sich für eine Feuerwehr geziemt, ertönte der passende Schlachtruf „Tatü-tata“, zum ersten Auftritt der Mitwirkenden. Prinz Paul (Christine Griesbeck) und Prinzessin Dorothee (Thomas Söllner) präsentierten sich mit ihrem Hofstaat, der in Kostümen gekleidet war, teilweise in denen vor fünf Jahren und „denen, die wir schon allerweil haben“. Orden hatten sie dabei, 200 Stück. Nachdem zweiter Bürgermeister Albert Meierhofer und Festmutter Brigitte Storbeck bereits einen Orden erhalten hatten, meinte Stich, dass jeder einen bekommen sollte, weil es heute der letzte Auftritt der Löschnarrgonia sei und „ihr so ein tolles Publikum seid“.

Und so kamen die Gäste, unter ihnen die Feuerwehren Kaspeltshub und Nittenau, der KZV Nittenau und Umgebung,, die Schützengesellschaft 1865, die Wasserwacht Nittenau, in den Genuss dieser „Faschingswürde“. Freilich nicht ohne Auflage: Mindestens bis zum Ende der Veranstaltung müsse er getragen werden und bei allen offiziellen Faschingsveranstaltungen in Nittenau. „Verstöße werden geahndet, dem Prinzen muss ein Schnaps bezahlt und ein Kuss der Prinzessin ertragen werden“, so Stich, der als Moderator des Abends fungierte.

Nach etlichen Tanzrunden, stimmungsvoll von den „Zechprellern“ begleitet, erwartete die Ballbesucher ein Ausflug in die Wüste. Stilecht begleitet von Kamelen bot die Löschnarrgonia einen Ausflug in den Orient, mit Schlangenbeschwörung und einen konditionsstarken Tanz des Männerballetts. Das Publikum ließ sich mitreißen, ausgelassene Stimmung machte sich breit. Riesenapplaus und „Zugabe-Rufe“ wurden laut. Nach einer kurzen Verschnaufpause legte die Truppe noch einmal richtig los. Stich dankte Trainerin Melanie Gruber, ihrer Mama Manuela Gruber für die Kostüme, sowie Josef Seebauer, der die Kamelköpfe geschaffen hatte und nicht zuletzt allen Mitwirkenden.

„Es ist zwar das letzte Mal Löschnarrgonia, aber es gibt so viele Themen“, weckte Stich die Neugier, vor allem mit seiner Aussage „Machen wir nächstes Jahr wieder eine Riesengaudi!“

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