Führung auf dem Friedhof

Traditionelle Bräuche rund um die Bestattungs- und Trauerkultur stehen im Mittelpunkt der nächsten Stadtführung am Sonntag, 8. November, um 15 Uhr. Museumsleiterin Dr. Margit Berwing-Wittl und Theresia Kral erläutern interessante Grabdenkmäler, die Symbolsprache der Friedhofskultur und Bräuche rund um Allerheiligen und Allerseelen. Treffpunkt ist vor dem Haupteingang des Friehofs, die Führung kostet drei Euro pro Person.

In der Vorstadt befand sich die mittelalterliche Urpfarrei St. Georg auf der Wieden, von der heute noch die Nebenkapelle St. Anna mit Epitaphen aus dem 15. Jahrhundert zu finden ist. Eindrucksvolle Grabtafeln und figürlich gestaltete Grabstätten sind in Burglengenfeld vor allem aus den letzten beiden Jahrhunderten zu finden, darunter bedeutende Kunstwerke von den Bildhauern Fritz König (Landshut), von Karl und Franz Bornschlegel sowie von Christine Sabel (Burglengenfeld). Die Grabstätte von Henri Goffard – Begründer des Eisenwerks Maximilianshütte 1852 – ist ebenso zu bestaunen wie die Gedenkstätte für die Opfer des „Blutigen Palmsonntag“ 1919 und für den kommunistischen Widerstandskämpfer Josef Schmid, der noch im Mai 1945 von den Nationalsozialisten im KZ Dachau umgebracht worden ist.

Anfang November richten die Familien ihre Gräber für den Winter her und gedenken an Allerheiligen und Allerseelen der Verstorbenen. Neben den katholischen Hochfesten und Gedenktagen gibt es weitere, oft aus dem Mittelalter stammende Bräuche, Rituale und eine eindrucksvolle Symbolsprache, die sich in Farbe, Figuren, Material, Blumenschmuck, Aufschriften und Schmuckelementen zeigt. Diese „Sepulchralkultur“, wie der offizielle Fachbegriff für Friedhofskunst lautet, lässt sich in Burglengenfeld sehr eindrucksvoll nachvollziehen. Viele Grabsteine erzählen darüber hinaus Geschichten über Burglengenfelder Familien, die ihren Reichtum nicht nur im Leben, sondern auch nach dem Tod mit prächtigen Grabstätten demonstrierten.

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