Gedenkfeier im Zuge der Renovierung der "Herz Jesu" Kapelle

Feierlich wurde am Patrozinium Fest in Kleinwinklarn die Renovierung der „Herz Jesu“ Kapelle und die Segnung eines Gedenksteins der Soldaten und Kriegerkameradschaft mit den örtlichen Vereinen und der Bevölkerung gefeiert. Die Musik das „Seebarner Gwiach hot ana“ umrahmte Kirchenzug, den Gottesdienst und sorgte anschließend für zünftige musikalische Unterhaltung.

 

Um den gefallenen und vermissten Soldaten der beiden Weltkriege ein ehrendes und mahnendes Denkmal zu setzen, hat die SuKK Kleinwinklarn mit vielen Helfern einen Gedenkstein im Ort errichtet. Mit einem feierlichen Kirchenzug zogen die Vereinsabordnungen vom Gasthaus „Jägerhof“ zur neu renovierten „Herz-Jesu-Kapelle“. Dort feierte Stadtpfarrer Stefan Wagner mit der Dorfbevölkerung eine heilige Messe. Anschließend begrüßte der SuKK Vorsitzende Jürgen Demleitner die Gäste und Vereine, unter ihnen Bürgermeister Martin Birner und BSB Kreisvorsitzender Ullrich Knoch. Vor etwa einem Jahr machte Sonja Graßmann den Vorschlag, die Kapelle „Herz Jesu“ zu renovieren und die Idee der Errichtung eines Kriegerdenkmals entstand. Dieses Vorhaben war aber nur mit der Unterstützung aller Ortsvereine umsetzbar, so Demleitner. Alle erklärten sich bereit, sicherten ihre Unterstützung für die Baumaßnahme und zum anschließenden Patroziniums Fest zu. Nach Gesprächen mit der Stadt und der Pfarrei Neunburg wurden finanzielle Hilfen zugesichert. Ferner erklärten sich alle örtlichen Firmen bereit, anstehende Arbeiten mit zu übernehmen. Alle Firmen arbeiteten mit Ihren Mitarbeitern kostenlos und stellten sämtliche Maschinen, Gerätschaften und weitere Bauutensilien kostenlos zur Verfügung. So mussten nur die eingesetzten Baumaterialien bezahlt werden. Hierfür sprach der Vorsitzende seinen besonderen Dank aus. 

Vor der Segnung des Gedenksteins fragte sich Jürgen Demleitner, für was gibt es die Kameradschaften? Vereinsleben und Feste sind ein Bestandteil des Daseins. Wichtig ist es, Vergangenes, für uns Unvorstellbares, Grausames und Unmenschliches Geschehen der Soldaten und der Bevölkerung in Erinnerung zu bewahren, Sie zu Ehren und Ihrer zu Gedenken. Dazu gehören zweifelsfrei und ausnahmslos die beiden Weltkriege 1914 – 1918 und 1939 – 1945, die Deutschland zu verzeichnen hatte. So was schreckliches darf auf keinen Fall mehr geschehen, so Demleitner. Kameradschaften agieren meist im Stillen und Verborgenen, ohne dabei großes Aufsehen zu erwecken, so wie man sich eine Trauer um einen Kameraden, Freund oder Angehörigen vorstellt. Wir, die Kameradschaften, helfen finanziell ehemaligen Kriegsteilnehmern, die keine Angehörigen mehr haben und sich nicht mehr selber versorgen können. Wir sammeln Geld zur Erstellung neuer Gräber und kümmern uns um deren Pflege. Wir errichten Gedenkstätten und Gedenksteine für alle gefallenen und vermissten Soldaten. Die Soldaten und Kriegerkameradschaft Kleinwinklarn ist heute sehr stolz, einen solchen Gedenkstein für seine gefallenen, vermissten und verstorbenen Kameraden segnen zu dürfen. Dieser Anlass soll uns auch für einen kurzen Augenblick inne halten und uns zum Nachdenken ermutigen über das Geschehene. Denn: „ Gedenken ohne Gedanken ist ohne Wert“, so der Vorsitzende. 

Anschließend wurde namentlich den Kameraden gedacht, dabei wurde den Anwesenden bewusst, wie viele junge Männer im Alter von 19 bis 44 Jahren ihren Familien entrissen wurden. In ihren Grußworten bedankten sich Bürgermeister Martin Birner und Kreisvorsitzenden Ulrich Knoch bei der Kameradschaft und den Vereinen für ihr Engagement in der Dorfgemeinschaft. Mit einer Kranzniederlegung, dem Lied vom „Treuen Kameraden“ und Böllerschüssen gedachte man den ehemaligen Kameraden.

Gefallene und vermisste Kameraden des 1. Weltkrieges: 

Aus Kleinwinklarn:

Josef Schneeberger, gefallen am 26.September 1914 in Frankreich, mit 27 Jahren

Johann Schneeberger, gefallen am 16.März 1915 in Frankreich, mit 27 Jahren

Hans Neueder, gefallen am 23.April 1915 in Frankreich, 27 Jahren

Josef Schiessl, gefallen am 17.September 1915 in Passau, mit 37 Jahren

Wolfgang Schiessl, gefallen am 30.August 1916 in Frankreich, mit 28 Jahren

Karl Hofstetter, gefallen am 02.August 1917 in Russland, mit 39 Jahren

Johann Schiessl, gefallen am 12.Dezember 1917 in Frankreich, mit 29 Jahren

Georg Schiessl, gefallen am 16.August 1918 in Frankreich, mit 27 Jahren

Johann Ettl, gefallen am 01.September 1918 in Frankreich, mit 44 Jahren

Aus Wolfsgrub:

Michl Forster, gefallen am 15.Mai 1915 in Frankreich, mit 26 Jahren

Georg Schwarz, gefallen am 30.Juni 1916 in Frankreich, mit 24 Jahren

Aus Kitzenried:

Paul Stöberl, gefallen am 25.Oktober 1915 in Frankreich, mit 25 Jahren

Michl Reitinger, gefallen am 02.Dezember 1916 in Frankreich, mit 22 Jahren

Johann Bibl, gefallen am 13.April 1918 in Frankreich, mit 30 Jahren

Michl Bibl, gefallen am 28.September 1918 in Frankreich, mit 25 Jahren

Gefallene und vermisste Kameraden des 2. Weltkrieges. 

Aus Kleinwinklarn:

Josef Niebauer, gefallen am 06.Oktober 1939 in Polen, mit 25 Jahren

Andreas Graßmann, gefallen am 02.Oktober 1940 in Frankreich, mit 35 Jahren

Josef Vetter, gefallen am 02.Oktober 1940 in Frankreich, mit 36 Jahren

Karl Schönberger, gefallen am 24.Juli 1941 in Russland, mit 22 Jahren

Josef Schießl, gefallen am 30.Dezember 1941 in Russland, mit 27 Jahren

Johann Haas, gefallen am 23.Dezember 1942 in Tunesien, mit 31 Jahren

Franz Wilhelm, gefallen am 05.September 1943 in Russland, mit 25 Jahren

Josef Stürzer, gefallen am 22.September 1943 in Russland, mit 23 Jahren

Wilhelm Meier, gefallen am 06.Februar 1944 in Russland, mit 33 Jahren

Josef Trägler, gefallen am 30.April 1944 in Russland, mit 19 Jahren

Josef Graßmann, gefallen am 23.Oktober 1944 in Slowenien, mit 20 Jahren

Andreas Schießl, gefallen am 02.November 1944 in Frankreich, mit 21 Jahren

Georg Schönberger, gefallen am 19.April 1945 in Ostpreußen, mit 24 Jahren

Alfons Leitl, gefallen am 21.April 1945 in Kroatien, mit 25 Jahren

Aus Kitzenried:

Johann Roith, gefallen am 23.Juli 1941 in Russland, mit 23 Jahren

Josef Käsbauer, gefallen am 20.November 1943 in Russland, mit 20 Jahren

Franz Bauer, gefallen am 09.Dezember 1943 in Russland, mit 29 Jahren

Josef Biebl, gefallen am 23.Dezember 1943 in Russland, mit 21 Jahren

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