Spareinschnitte und ein Haus des Flusses

Nittenau. Mit zwei Gegenstimmen der Grünen Räte Elisabeth Bauer und Christoph König verabschiedete der Nittenauer Stadtrat den Haushalt 2018. Der Verwaltungshaushalt schließt in den Einnahmen und Ausgaben mit 17.243.700 Euro und der Vermögenshaushalt mit 7.797.500 Euro. Vorangegangen waren drei Haushaltsauschusssitzungen, in denen das vorbereitete Regelwerk vom Geschäftsleiter und Kämmerer Jakob Rester vorgestellt und in Kompromissen auf ein erträgliches Maß zurechtgestutzt wurde. Die jährlich steigenden Kosten für die Kreisumlage (trotz deren Absenkung auf 43 %) und rückläufigen Schlüsselzuweisungen könnten nicht mal durch die Gewerbesteuer ausgeglichen werden, beklagte Rester. Weiteres großes Thema: Was wird aus der Anger-Insel?

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Mit einer Verschuldung von 11,6 Millionen Euro betrage die Pro-Kopf-Verschuldung 1.124,48 Euro. Angefangene Investitionen und Pflichtaufgaben der Stadt machten eine Neuverschuldung in Höhe von 1.308.500 Euro erforderlich. Da aber noch Tilgungen abgezogen werden müssten, bewege man sich nun bei 824.800 Euro. Man habe die Quadratur des Kreises geschafft, sagte Rester, denn ursprünglich sei man von einer Deckungslücke von 3 Millionen Euro ausgegangen.

Während SPD, CSU und FW dem Haushalt zustimmten, kritisierte Grünensprecherin Elisabeth Bauer die nichtöffentlichen Haushaltsausschüsse, in denen die Haushaltsberatungen vorgenommen wurden. Fehler in der Vergangenheit bei Planungen und Ausführung von Baumaßnahmen würden die Liquidität belasten. Als konkretes Beispiel nannte sie das neue Kinderhaus mit unnötigen Mehrkosten von 100.000 Euro. CSU-Fraktionssprecher Thomas Hochmuth bedauerte, dass der Etat für die Jugendbeauftragte und dem Jugendtreff Junit zum Opfer gefallen sei. Wegen der kritisierten Kreisumlage sah er auch positive Effekte, von denen auch der Schulstandort Nittenau profitiere. Der Finanzplan und das Investitionsprogramm fanden dann einstimmige Mehrheit.

Vorgestellt wurden in dieser Sitzung die Planungen des Gewinners des Architektenwettbewerbs der Toponauten Landschaftsarchitekten mit Felix Metzler aus München zur Überplanung der Angerinsel. Als Herzstück soll ein 85 m langes Gebäude als „Haus des Flusses“ mit Touristeninformation, Veranstaltungsräumen sowie Themenausstellungen zu Mensch und Fluss sowie eine Flößer- und Zillenwerkstatt integriert werden. Im Zentrum der Insel ist ein Wirtshaus bzw. Hotellerie mit Saal und Biergarten angedacht und in einem weiteren Gebäude mit Kanukeller, Gewerbeflächen und im Obergeschoß soll integriertes Wohnen möglich sein.

Auch ein kleiner Turm soll entstehen mit einem kleinen Raum, wo Wasser hochgepumpt wird. Die Umsetzung bzw. Baureife soll in weiteren Workshops erarbeitet werden, wobei der bereits bebaute Teil des Angers in einem Bebauungsplan mit einbezogen werden soll. Während CSU-Fraktionssprecher Thomas  Hochmuth das Projekt als Interessant bezeichnete,  lobte Jürgen Kuprat von der SPD den Entwurf als besonderen Mittelpunkt, der ein Bindeglied zwischen Nittenau und Bergham werden könne. Auch Stadtrat Benjamin Boml von der FW Fraktion ließ sich überzeugen und bat darum, mögliche Interessenten für die Hotellerie mit ins Boot zu nehmen. Elisabeth Bauer von den Grünen ist ebenfalls offen für weitere Schritte. Bis auf Christoph König stimmten alle Räte für weitere Maßnahmen zum Projekt. 

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