Was haben Gesundheit und Pflege mit dem Handwerk zu tun?

Christian Glaab sieht durchaus Berührungspunkte zwischen Gesundheit und Pflege. Beim „Abend des Handwerks“ am Donnerstag im Fortbildungszentrum „Charlottenhof“ vertrat der Kreishandwerksmeister die Auffassung: „Die Arbeitgeber müssen ein betriebliches Gesundheitsmanagement etablieren und ihre Mitarbeiter bei Problemen unterstützen“.

{module Anzeige (Kreis Schwandorf)}

 

Falsche Ernährung und Bewegungsmangel der Mitarbeiter sowie eine alternde Belegschaft, „die heute schon am Limit arbeitet“: Der HWK-Sprecher sieht neue Herausforderungen auf die Handwerksbetriebe zukommen. Der Gastredner sollte beim Abend des Handwerks Hilfestellung leisten. Reiner Kasperbauer ist seit sechs Jahren Geschäftsführer des „Medizinischen Dienstes der Krankenversicherungen“ und überschrieb seinen Vortrag mit der Frage: „Qualität in der Pflege und in der Medizin - ein Mythos?“ Er beantwortete sie am Ende mit einem klaren „Nein“. Das deutsche Gesundheitssystem sei nicht schlecht, meinte der MDK-Vertreter, „aber im internationalen Vergleich extrem teuer und dafür leider qualitativ nur Mittelmaß“. Die Qualitätssicherung beschränke sich weitgehend auf die stationäre Versorgung und müsse auch auf die ambulante und häusliche Pflege ausgeweitet werden. Reiner Kasperbauer fordert ferner eine Angleichung der unterschiedlichen Qualitätssicherungssysteme und gesetzlichen Regelungen. Anreize und Digitalisierung könnten das System effizienter gestalten. „Personifizierte Behandlung und Pflege in einem transparenten System erhöhen die Qualität“, ist der MDK-Geschäftsführer überzeugt. Letztlich aber tage jeder Einzelne der Solidargemeinschaft Verantwortung und sollte „auf sich achten und einen Beitrag zu einem nachhaltigen Gesundheitssystem leisten“. Dabei spiele auch die Förderung der Gesundheitskompetenz der betrieblichen Mitarbeiter eine große Rolle.

Das Gesundheitswesen sei eher träge und unterziehe alle Neuerungen genauen Prüfungen, sagt Reiner Kasperbauer, Es treffe nun auf die rasante Entwicklung im Bereich der Digitalisierung. „Hier prallen Welten aufeinander“, so der Referent. Intime Lebensbereich wie Krankheit und Pflege stießen auf „unpersönliche Systeme mit intransparenter Technik“. Zudem spielten Ethik und Datenschutz in den Automatisierungsprozessen eine Rolle. Gesundheitsdaten seien ein kostbarer Rohstoff und die Vernetzung ein wichtiger Produktionsfaktor. Die Anforderungen an den Datenschutz hält Kasperbauer für gerechtfertigt. Und: „Wir erleben einen Paradigmenwechsel“. Der Patient werde „zu einem gut informierten, aktiven Partner im Versorgungs- und Entscheidungsprozess“.

Kaminkehrer findet Glück bei Stadtwerken.
Viel Neues bei den Weihnachtstruckern 2018/19.