Ausstellung zeigt Schwandorf im Wandel.

Schwandorf war längst nicht immer die Große Kreisstadt, die sie heute ist: Eine sehenswerte Ausstellung im Schwandorfer Rathaus beleuchtet, wie sich die Stadt mit ihren Ortsteilen über die Jahre verändert hat.

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Wer heute auf Schwandorf blickt, findet eine gut organisierte Große Kreisstadt mit zahlreichen Ortsteilen vor, die wie selbstverständlich die Innenstadt umgeben. Für jüngere Betrachter könnte sich fast der Eindruck aufdrängen, Schwandorf wäre schon immer so aufgestellt gewesen. Doch diese Annahme führt in die Irre: Zwischen 1920 und 1972 war Schwandorf z.B. eine kreisfreie Stadt. Viele umliegenden Ortsteile waren damals unabhängig von Schwandorf, teils eigene Gemeinden samt Verwaltung. Erst im Laufe der Zeit wurden sie aufgelöst und schließlich in die Stadt integriert.

Diese Veränderung dokumentiert eine neue Ausstellung im Schwandorfer Rathaus, erarbeitet vom Stadtarchiv und unterstützt durch zahlreiche Menschen, die ihr historisches und aktuelles Bildmaterial zur Verfügung gestellt haben. Sie lieferten Fundstücke mit Seltenheitswert, die bis zurück ins 19. Jahrhundert reichen. Die Ausstellung selbst ist ebenso simpel aufgebaut wie der begleitende Bildband: Sie stellen jeweils zwei Fotos gegenüber – eine Aufnahme aus der Vergangenheit und eine aktuelle Aufnahme, wenn möglich aus derselben Perspektive fotografiert. Dabei ergibt sich, wenn man sich die nötige Zeit nimmt, ein durchaus interessanter Blickwinkel auf die Stadt.

Feste Instanzen im Stadtbild

Manches etwa ist über die vielen Jahre gleichgeblieben, trotz aller Veränderungen in Schwandorf. Noch heute findet man in der Innenstadt die Konditorei Brunner und das Gasthof zur Post, wo einst sogar Goethe residierte. Sie sind Instanzen mit einer langen und wechselvollen Geschichte, die aus dem Stadtbild überhaupt nicht mehr wegzudenken sind. Einige andere Bilder zeigen dagegen Immobilien, deren einstiger Nutzungszweck sich über die Jahre zwar verändert hat, die archetektonisch aber im Wesentlichen erhalten blieben.

Anderes wiederum hat sich in einer Weise verändert, dass es für jüngere Generationen kaum mehr vorstellbar ist. Vor allem an den Ortsteilen werden diese Wandlungen besonders offensichtlich, bei ihnen zeigt sich eine eher ländliche Prägung, die über die Jahre verschwunden ist. In Ettmannsdorf beispielsweise stand einst das Hammertor, lange Zeit ein Anblick, der das Erscheinungsbild des Ortsteils maßgeblich prägte. Es war damals Bestandteil der Hammerschiede und befand sich in dem Bereich, wo heute die Josef-Herrmann-Straße in die Ettmannsdorfer mündet, wurde jedoch 1964 abgebrochen.

Das alte Hammertor war einst in Ettmannsdorf präsent, wurde aber 1964 abgebrochen. Foto: Stadtarchiv Schwandorf, Fotosammlung

Das alte Hammertor war einst in Ettmannsdorf präsent, wurde aber 1964 abgebrochen. Foto: Stadtarchiv Schwandorf, Fotosammlung

 

Besuch lohnt sich

Gerade diese Gegenüberstellung ist es, die der Ausstellung ihre besondere Note verleiht, die sie so interessant macht. Als Betrachter kann man buchstäblich eintauchen in das vergangene Schwandorf und erhält einen lebendigen Eindruck, wie sich die Stadt im Laufe der Jahre verändert hat. Das ist umso sehenswerter, als dass man beim Stadtarchiv großen Wert auf Gleichberechtigung legte: Denn der Innenstadt und den Ortsteilen wird jeweils die Hälfte gewidmet, sodass alle relevanten Entwicklungen und Veränderungen umfassend gewürdigt werden. Auf diese Weise entsteht ein spannendes und lehrreiches Bild der Stadtgeschichte, das einen Besuch lohnt.

 

Besucher können die Ausstellung „Schwandorf – eine Stadt mit ihren Ortsteilen verändert sich“ noch bis zum 26. April 2019 im Schwandorfer Rathaus (Spitalgarten 1) besichtigen. Sie erstreckt sich über mehrere Stockwerke und ist zu den üblichen Geschäftszeiten des Rathauses kostenlos zugänglich. Der begleitende Bildband kann im Schwandorfer Tourismusbüro oder bei der Buchhandlung Rupprecht erworben werden.

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