Zehn Jahre Sturm der Liebe: Ostbayern-Kurier am Set

 

Wer hätte das am 26.September 2005, als die erste Folge von „Sturm der Liebe“ über den ARD-Fernsehbildschirm flimmerte, ahnen können, dass hier die beliebteste Telenovela startete, die es je im deutschen Fernsehen zu sehen gab? Begonnen hat alles mit dem Liebespaar Laura (Henriette Richter-Röhl) und Alexander (Gregory B. Waldis), dessen Liebenach 100 Folgen voller emotionaler Höhen und Tiefen besiegelt werden sollte. Doch der große Publikumserfolg der Serie verlangte nach einer Fortsetzung der Liebes- und Intrigengeschichten rund um das Fünf-Sterne Hotel „Fürstenhof“.

Zehn Jahre und über 2300 ausgestrahlte Folgen später ist "Sturm der Liebe" sogar die erfolgreichste Telenovela Europas. 180.000 Drehbuchseiten wurden verfilmt, 65.000 Szenen gespielt, 6000 Mal küsste man sich und 34 Mal wurde geheiratet. Insgesamt waren bis zum heutigen Tag 82 Hauptdarsteller und 247 Nebendarsteller mit von der Partie. Mittlerweile läuft das Format bereits in der 11. Staffel und ein Ende ist nicht in Sicht.

Volker Herres, der Programmdirektor des Ersten Deutschen Fernsehen brachte es auf den Punkt: „" 'Sturm der Liebe‘ ist der Hit! Ob im linearen Fernsehen oder im Internet, junge Zuschauer begeistern sich ebenso für die Telenovela aus dem „Mangfalltal“ wie das ältere Publikum. Und das nicht nur in Deutschland, sondern weltweit in mehr als 20 Ländern. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und allen Mitwirkenden vielen Dank für zehn außergewöhnliche Jahre!"

Unsere Fan-Star-Reporter Sandra und Peter Gattaut besuchten die Geburtstagskinder auf dem Gelände der Bavaria-Film GmbH in Geiselgasteig bei München und freuten sich auf ein Wiedersehen mit den Darstellern. Peter Gattaut war bereits zum 5. Male und seine Frau Sandra zum 3. Male am Set der Telenovela. Ob u.a. mit Sepp Schauer und Antje Hagen Alfons + Hildegard Sonnbichler), Joachim Lätsch (Andre Konopka), Gabrielle Scharnitzky (Cosima Zastrow/Saalfeld), Christin Balogh (Zimmermädchen Tina), Florian Stadler (Fitnesstrainer Nils Heinemann) oder auch das Liebespaar der achten Staffel Marlene (Lucy Scherer) und Konstantin (Moritz Tittel), immer gab es viele interessante Interviews zu führen. 2010 und 2011 durfte Peter Gattaut sogar als Komparse in „Sturm der Liebe“ mitspielen.

Dieses Mal trafen sich die bekennenden „Sturm der Liebe“-Fans Sandra und Peter Gattaut mit den Schauspielern Birte Wentzek („Poppy“ Saalfeld) und Dietrich Adam (Hotelbesitzer Friedrich Stahl) zum Interview.

Interview mit Birte Wentzek („Poppy“ Saalfeld)

Gattaut: „Poppy“ Saalfeld ist eine etwas naive, aber herzensgute Frau an der Seite des doch wesentlich älteren, ehemaligen Hoteldirektors, Werner Saalfeld. War es zu Beginn schwierig für Dich, sich mit dieser Rolle zu identifizieren?

 

Birte Wentzek: Nein, keineswegs. Ich liebe die schauspielerischen Möglichkeiten, die mir meine Rolle bietet. Das Zusammenspiel mit meinem Serienpartner Dirk Galuba schätze ich da wirklich sehr. Wir beide sind am Set einfach ein gutes Team.

 

Gattaut: Bekommst Du viel Fan-Post und verwechseln manche Zuschauer die Privatperson schon mal mit ihrer Rolle? Wir jedenfalls erleben Dich hier als eine sehr professionelle und begabte Schauspielerin.

Birte Wentzek: Oh, Danke erstmal für die Blumen. Meine Fans schreiben mich sowohl als Schauspielerin Birte Wentzek als auch als „Poppy“ an. Zu meiner großen Freude sind die Briefe oder E-Mails aber durchwegs positiv.

Gattaut: Was macht Birte Wentzek in Ihrer Freizeit?

Birte Wentzek: ich kümmere mich leidenschaftlich gerne um meinen kleinen Sohn, der 21 Monate alt ist. Dabei kann ich wirklich perfekt abschalten. Natürlich gehören zu meiner Familie auch mein Lebenspartner Hubertus Grimm (ebenfalls Schauspieler) und dessen Tochter. Wir unternehmen viel gemeinsam und genießen unsere Zeit miteinander.

Gattaut: Über was kann sich Birte Wentzek so richtig freuen und ärgern?

Birte Wentzek: Ich freue mich täglich über meinen Sohn. Er ist das größte Glück für mich auf dieser Welt. Ärgern kann ich mich über Ungerechtigkeiten und ungleiche Behandlung von Menschen. Das Leben eines jeden Menschen ist schließlich gleich viel wert.

Gattaut: Welchen Rat oder Lebensphilosophie würdest Du gerne unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Birte Wentzek: Egal wie aussichtslos das Leben manchmal auch erscheinen mag, es gibt immer wieder einen Weg aus der Krise. Lasst Euch niemals unterkriegen.

Interview mit Dietrich Adam (Friedrich Stahl)

Gattaut: Friedrich Stahl ist ein faszinierender Mann, der aber gerne Lügen und Intrigen nicht scheut, um seine Ziele zu erreichen. Wie schwierig ist es für Sie, diese Rolle zu spielen?

Dietrich Adam: Es macht großen Spaß, einen solch ambivalenten Charakter wie Friedrich Stahl zu spielen. Er kann skrupellos und hinterhältig sein.- aber er ist auf der anderen Seite auch ein liebevoller Vater und Ehemann.

Gattaut: Als Hoteldirektor treten Sie zumeist im Anzug auf. Wie kleiden sie sich am liebsten in Ihrer Freizeit?

Dietrich Adam: Anders (lacht). Ich trage gerne legere Kleidung wie z. B Jeans oder Lederjacke. Bin ich aus dem Anzug raus, lege ich automatisch auch meine Rolle des Friedrich Stahl ab.

Gattaut: Viele Fans können nicht zwischen Realität und Fiktion unterscheiden- wie gehen Sie damit um?

Dietrich Adam: Natürlich gibt es immer mal bestimmte Reaktionen oder hochkochende Emotionen, aber die halten sich zum Glück in Grenzen. Zu viel Harmonie wäre aber in der Serie auf Dauer definitiv zu langweilig.

Gattaut: Wie verbringen Sie Ihre Freizeit und laden den Akku wieder auf?

Dietrich Adam: Welche Freizeit (lacht), viel bleibt da nicht. Unter der Woche hab ich wenig Freizeit, da die Vorbereitung auf den Dreh mich sehr in Anspruch nimmt. Mein großes Hobby ist und bleibt das Segeln. Im Urlaub geht es dann auf Deck und ab aufs Meer. Das ist für mich Erholung pur.

Gattaut: Was wäre für Sie als Schauspieler ein absolutes „ No Go“ ?

Dietrich Adam: Darauf kann ich gar nicht konkret antworten. Ich würde jederzeit in schwierige oder unbequeme Rollen schlüpfen. Natürlich muss immer das Vertrauen zum Regisseur da sein. Ich würde aber nie Rollen spielen, denen ich mich nicht gewachsen fühle oder wo ich der Meinung bin, dass ich sie nicht überzeugend vermitteln kann.

Gattaut: Welchen Ratschlag oder Botschaft wollen Sie unseren Lesern mit auf dem Weg geben?

Dietrich Adam: Man sollte nicht immer den Anforderungen der anderen Menschen hinterherjagen um seine eigenen Ansprüche und Wünsche nicht aus den Augen zu verlieren. Schließlich kann man es nicht jedem Recht machen. Die Frage „Was will ich eigentlich“ sollte niemals in den Hintergrund rücken.

 

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