Er ist kein unbeschriebenes Blatt. Der 45-Jährige beschäftigt die Polizei schon sein einigen Jahren. Nun, nach einer Welle von Straftaten, die immer brutaler begangen wurden, erließ der Ermittlungsrichter gegen den 45-jährigen Arbeitslosen Haftbefehl.  Bereits im Oktober war der Mann in der Nähe des Dultplatzes volltrunken aufgegriffen worden. Als man ihm helfen wollte, rastete er vollends aus. Er griff zunächst gerufene Rettungssanitäter und später mehrere Polizeibeamte an. Einhergehend mussten die eingesetzten Einsatzkräfte übelste verbale Entgleisungen über sich ergehen lassen.

Nur zwei Wochen später wurde er erneut auffällig. Er bedrohte mit einem mitgeführten Küchenmesser einen 17-jährigen Auszubildenden auf dem Parkplatz eines Einkaufsmarktes an der Hauptstraße und nur deshalb, weil dieser mit dem Bruder des Täters in einem verbalen Streit verwickelt war. Diese Bedrohung wurde damals von einem pensionierten Polizeibeamten beobachtet, der die Verfolgung des Täters aufnahm und die Kollegen der Polizeiinspektion zum Wohnanwesen des Tatverdächtigen führte. Nur vier Wochen später verfolgte der 45-Jährige eine 17-jährige Schülerin, sprach sie mehrmals auf der Sulzbacher Straße an und als diese sich nicht darauf einließ, wurde sie von ihm übelst beleidigt. Nachdem sie sich ins elterliche Anwesen hatte „retten können" drohte er lauthals, das ganze Haus abzubrennen. Im Rahmen der Fahndung konnte er im Nachgang vorläufig festgenommen werden. Der 45-Jährige stand jedes Mal unter Alkoholeinfluss und musste ausgenüchtert werden. Jede Tat für sich reichte jedoch nicht aus, den Mann hinter Schloss und Riegel zu bringen.


Am Dienstagabend und am Mittwochnachmittag erreichte die Aggression des 45-Jährigen jedoch einen Höhepunkt. Er war am Dienstag gegen 22 Uhr zunächst mit seiner 29-jährigen Nachbarin in Streit geraten und hatte sie tags darauf bei einem Gespräch geohrfeigt. Die Auseinandersetzung eskalierte und der 45-Jährige würgte die junge Frau, bis diese zeitweise das Bewusstsein verlor, als sie in einem Stuhl aufwachte, schlug er mit Fäusten auf sie ein, packte sie an den Haaren und zog sie durch seine Wohnung. Nachdem sie sich in ihre Wohnung ein Stock darüber hatte retten können, rief sie die Polizei.

Bei der Festnahme des 45-Jährigen am Mittwoch gegen 14.15 Uhr wurde festgestellt, dass dieser wieder erheblich dem Alkohol zugesprochen hatte. Wie schon in der Vergangenheit war der Mann von polizeilichen Maßnahmen wenig beeindruckt. Er weigerte sich mitzukommen und zeigte sich zunehmend aggressiv. Über die Einsatzzentrale wurden weitere Unterstützungskräfte angefordert. Eine Gruppe der Bereitschaftspolizei aus Nürnberg befand sich auf Streife im Bereich und eilte nun nach Sulzbach-Rosenberg. Bei der Festnahme leistete der 45-Jährige erheblichen Widerstand und verletzte dabei einen jungen Beamten der Bereitschaftspolizei leicht.

Nachdem beim Täter eine Blutentnahme im St.-Anna-Krankenhaus durchgeführt worden war, wurde er in der Arrestzelle der Polizeiinspektion im Schloss ausgenüchtert. Nachdem die entsprechenden Vernehmungen durchgeführt worden waren, wurde am heutigen Donnerstag mit der Staatsanwaltschaft in Amberg Kontakt aufgenommen. Diese entschloss sich, beim Ermittlungsrichter Haftbefehl zu beantragen, da auf der einen Seite nicht ausgeschlossen werden konnte, dass er der Nachbarin weiteres Leid antuen werde, weitere schwerwiegende Straftaten begehen könnte, oder dass er auf Grund der zu erwartenden Haftstrafe dieser sich durch Flucht entziehen könnte. Der Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Amberg folgte den Ausführungen der Strafverfolger und erließ Haftbefehl. Der 45-Jährige wurde am Nachmittag des Donnerstag in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.