Bund Naturschutz: Insektensterben dramatisch

Schwandorf. „Das Insektensterben ist dramatisch", stellt Dr. Andreas Segerer fest. Der Mitarbeiter der Zoologischen Staatssammlung in München sprach bei der Hauptversammlung des Vereins „Bund Naturschutz" in der Schmidt-Bräu-Gaststätte vom „größten Artensterben seit 66 Millionen Jahren". Damals beendete eine Naturkatastrophe das Dasein der Dinosaurier.

Dr. Andreas Segerer gehört zu den bedeutendsten Insektenforschern im Land und saß mit am "Runden Tisch" zum Thema „Artenschutz". Der Wissenschaftler und Buchautor macht die Monokultur, den Einsatz chemischer Mittel in der Landwirtschaft und den Verkehr verantwortlich für das Sterben der Tiere, vor allem der Insekten. „Gewinne werden privatisiert, Umweltschäden sozialisiert", so die Kritik des wissenschaftlichen Beirates der Naturschutzinitiative. Dr. Andreas Segerer fordert ein radikales Umdenken und ein schnelles Reagieren, „bevor es zu spät und unsere Enkelkinder die Fehlentwicklung ausbaden müssen".

„Einen langen Atem" brauche der Bund Naturschutz auch bei seinen Plänen, den Au- und den Lindensee unter Schutz zu stellen, sagte Kreisvorsitzender Klaus Pöhler. Das Gleiche gelte für den Kampf gegen die geplante Umgehungsstraße im Städtedreieck, die durch eine schützenswerte Landschaft führen soll. Der Kreisverband sucht ferner nach einer „vernünftigen Lösung für die Durchgängigkeit der Naab, damit sich die Wasserräder in der Naabuferstraße wieder drehen". Klaus Pöhler sieht in ungeklärten Eigentumsverhältnissen und Kompetenzstreitigkeiten den Grund dafür, „dass nichts vorangeht". Er kündigt für den 13. Juni eine Ortsbesichtigung an.

Die Kreisgruppe hat aktuell 2044 Mitglieder und elf Nachwuchsgruppen mit 215 Kindern, pflegt 18 Hektar Biotopflächen und betreut im Rahmen des Amphibienschutzprogramms 2700 Meter lange Zaunabschnitte. Vorsitzender Klaus Pöhler kündigte folgende Termine an: 

15. Mai um 18.30 Uhr – Exkursion mit dem Landesbund für Vogelschutz und Dr. Christian Stierstorfer im Eselweihergebiet. 

30. Mai um 10 Uhr– Exkursion zum „Tag der Natur" mit dem Landesbund für Vogelschutz und dem Ameisenschutzverein Hirschberg durch den Waldumbau-Lehrpfad in Schwandorf-Neukirchen. 

29. Juni – Treffen ehemaliger WAA-Aktivisten zum Thema „Heimat" in Nabburg. 

10. Oktober – Ausstellungseröffnung im Landratsamt zum Thema „Tatort Garten – Ödnis oder Oase". 

13. Oktober – Goißn-Abtrieb und Biotopfest in Stein.

Der Bund Naturschutz setze auf eine „dezentrale Energieversorgung" und halte den Ersatzneubau des Ostbayernrings und die Errichtung der Gleichstromtrasse „SüdOstLink" für überflüssig, wie Vorsitzender Klaus Pöhler betonte. Keine Kohleverstromung, keine Stromleitungen, kein Atomstrom – da bleibe nur Sonne und Wind als Energiequelle, so Pöhler. Er befürwortet die Windkraft, „weil sie wenig Flächen beansprucht und einen wichtigen Beitrag für eine dezentrale Energieversorgung leistet". 

Mitglied und Fotograf Josef Merkl aus Zangenstein eröffnet am 27. Juni im Schwandorfer Stadtmuseum eine Bilderausstellung mit dem Thema: "Die Schwarzach von der Quelle bis zur Mündung".


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