60 Jahre Patenschaft Schwandorf – Falkenau

Schwandorf. „60 Jahre Patenschaft Schwandorf – Falkenau" heißt das Motto des Bundestreffens der Falkenauer, das am 21. und 22. September zum 33. Mal in Schwandorf stattfindet. Bei einem Festakt in der Oberpfalzhalle wird der bayerische Finanzmeister Albert Füracker ein Grußwort sprechen und der ehemalige Landtagspräsident Johann Böhm die Festrede halten. Die Veranstalter erwarten noch einen weiteren Ehrengast.


Eishockey-Legende Erich Kühnhackl (68) stammt aus Zieditz in der Nähe von Sokolov (ehemals Falkenau an der Eger) und begann beim dortigen HC Banik seine sportliche Laufbahn. Während des Prager Frühlings 1968 ließen die Machthaber die deutschstämmige Familie Kühnhackl ausreisen. Der 1,96 m große „Kleiderschrank auf Kufen", wie Erich Kühnhackl genannt wurde, setzte beim EV Landshut seine Karriere fort und wurde später Nationaltrainer. Oberbürgermeister Andreas Feller hat den Spätaussiedler persönlich in einem Brief zum Jubiläum nach Schwandorf eingeladen, wie er bei der Programmvorstellung am Donnerstag im Rathaus versicherte.



Der Vorsitzende des „Heimatverbandes der Falkenauer", Gerd Hampl, erinnerte an die Entstehungsgeschichte der Patenschaft, die die damaligen Bürgermeister Dr. Josef Pichl (Schwandorf) und Dr. Hermann Bekker (Sokolov) am 13. September 1959 besiegelten. Mit der Übernahme der Patenschaft sicherte die Stadt Schwandorf den heimatvertriebenen Falkenauern ihre Unterstützung bei der Pflege ihres Brauchtums zu. Im Abstand von zwei Jahren fand seitdem in Schwandorf das Bundestreffen statt, zu dem in der Blütezeit bis zu 5000 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet anreisten. Seit 2015 erfolgt die Zusammenkunft jährlich.

Das 33. Bundestreffen beginnt am 21. September um 14 Uhr mit der Hauptversammlung mit Neuwahlen im Konrad-Max-Kunz-Saal der Oberpfalzhalle. Dort findet anschließend auch der Festakt zu „60 Jahre Patenschaft" statt, zu dem Minister Albert Füracker sein Kommen zugesagt. Die Festrede hält der langjährige Landtagsabgeordnete und Landtagspräsident Johann Böhm, der 1937 in Daßnitz (Kreis Falkenau) geboren und mit seiner Familie ebenfalls vertrieben wurde.

Zu den festen Ritualen gehört am Sonntagvormittag die Kranzniederlegung am „Wastl". Der Gedenkstein in der Wendelinanlage erinnert an die Opfer von Flucht und Vertreibung. Beim anschließenden Frühschoppen in der Oberpfalzhalle lässt die „Blasmusik Bubach" bayerisch-böhmische Musik erklingen. Eine Fotoausstellung erinnert an das Leben der Falkenauer vor dem Krieg und die Entwicklung der Patenschaft seit 1959. Diese Sonderausstellung wird am kommenden Montag um 19 Uhr in den Räumen der Sparkasse eröffnet und wechselt zum Bundestreffen in die Oberpfalzhalle. Die Ausstellung weist auch auf die Gemeinsamkeiten der beiden Städte Schwandorf und Sokolov hin, die von Bergbau und Industrie geprägt sind und am gleichen Tag (17. April 1945) von alliierten Flugzeugverbänden bombardiert wurden. An 17. April 2010 schlossen die beiden Städte eine Partnerschaft und pflegen seitdem einen regen Austausch.

Der Heimatverband spendet zum Jubiläum jeweils 500 Euro an den Hospizverein, den Sozialdienst katholischer Frauen und den BRK-Kreisverband. Gisela Pöhler (Hospizverein) will das Geld in die Ausbildung der Kinderhospizbegleitung investieren, Hermine Rodde (SkF) braucht es für die Spielstube, und Geschäftsführer Otto-Josef Langenhan (BRK) hat Verwendung für den Dienst „Essen auf Rädern".

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