B 85-Ausbau: Wackersdorf macht Druck

Wackersdorf. Wo waren sie, die Anwohner der Anemonenstraße? Bei der Gemeinderatssitzung am Mittwoch in der Feuerwache war ihr Anliegen Thema, doch keiner ging hin. Da hätten sie von Polizeihauptkommissar Gerhard Richter erfahren, „dass die Anemonenstraße eine Durchgangsstraße ist und die Anlieger den Individualverkehr ertragen müssen". Die Anwohner dort seien nicht stärker belastet als anderswo, habe eine Verkehrsschau ergeben. Messungen hätten gezeigt, so Richter, dass sich der Großteil der Autofahrer an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h halte.

Bürgermeister Thomas Falter und die Gemeinderäte reagierten mit Unverständnis auf die Vorwürfe der Anwohner. Die Gemeinde habe alle Mittel zur Verkehrsberuhigung in der Anemonenstraße ausgeschöpft: Schild Tempo 30 und Schriftzug auf der Straße, Smiley mit Geschwindigkeitsanzeige, Durchfahrtsverbot für LkW ab 3,5 Tonnen und Hinweisschild zur B 85 an der Einfahrt nach Alberndorf. Außerdem lehne die Gemeinde die Öffnung des Weges zwischen Imstetten und Globus ab, um einer weiteren Belastung des Ortsteils Alberndorf zu begegnen. Der Gemeinderat beschloss auf Anraten der Polizei, auf weitere Verkehrshindernisse in der Anemonenstraße zu verzichten und kein generelles Durchfahrtsverbot auszusprechen.



Das Gremium beschäftigte an diesem Tag ein zweites Verkehrsproblem: die Kreuzung in Heselbach. Der Bundesverkehrswegeplan 2030 sieht den vollständigen Ausbau der B 85 zwischen Wackersdorf und Roding auf drei oder vier Spuren vor. Der Gemeinderat will jetzt Druck machen, „damit etwas vorwärts geht", wie SPD-Fraktionssprecher Günther Pronath betonte. Auf seinen Antrag hin fasste der Gemeinderat den Beschluss, der Obersten Baubehörde eine Frist von einem Jahr zu setzen und zur Durchsetzung der Forderung das Bundesverkehrsministerium einzuschalten. Ende 2020 will der Gemeinderat wissen, in welche Richtung die Planungen laufen. 

Eine Umgehungstraße, ein vierspuriger Ausbau der bestehenden Trasse, eine Untertunnelung der Straße, ein Kreisverkehr oder eine Ampellösung würden sich als Varianten anbieten. Die Gemeinderäte sind sich bewusst, dass bis zur Umsetzung „zehn bis 15 Jahren vergehen werden". Deshalb fordern sie kurzfristig eine Geschwindigkeitsbegrenzung vom Mappenberg bis zur Kreuzung B85/SAD9 auf 70 km/h. Ferner soll für diesen Bereich ein Überholverbot gelten. „Die Maßnahme muss natürlich kontrolliert werden", lautete die Forderung des Bürgermeisters an die Polizei.

Die Gemeinderäte wollen zur Durchsetzung der Maßnahmen „ihre" Bundestagsabgeordneten in die Pflicht nehmen und appellieren an die übergeordneten Behörden, die Pläne endlich aus der Schublade zu holen und zur Beseitiguung der Unfallschwerpunkte an der B85 beizutragen.

Auch im nächsten Jahr wird es in Wackersdorf wieder ein Volksfest geben. Die Gemeinderäte begrüßten die Bewerbung von Festwirt Reinhold Vetter, der das Frühlingsfest vom 17. bis 20. April 2020 auf dem Bolzplatz an der Fabrikstraße veranstalten möchte. Den Festzeltbetrieb wird Daniel Feuerer aus Teublitz organisieren. Als Schausteller hat sich Haiko Perz aus Fürth beworben. „Der Gemeinde entstehen keinerlei Kosten", bemerkte Bürgermeister Thomas Falter. Der Festwirt müsse eine Kaution von 1500 Euro hinterlegen.

Der Autohersteller BMW beantragt die Errichtung einer Leichtbauhalle zur Entladung von Anlieferware. Weil das Vorhaben im Geltungsbereich des Bebauungsplans liegt, hatte der Gemeinderat nichts einzuwenden. Bürgermeister Thomas Falter begrüßte das Bekenntnis der Konzernspitze zum Standort Wackersdorf beim Jubiläum am Wochenende. „Elektromobilität ist bei uns schon lange ein Thema", erklärt Bürgermeister Thomas Falter. Der Dienstwagen mit Elektroantrieb werde von den Rathausmitarbeitern fleißig genutzt. Jetzt gehe die Gemeinde einen Schritt weiter und biete ein „eCarsharing-Fahrzeug" für jedermann an. Für 19 Euro am Tag.

Geldbörse unterschlagen
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