Schwandorfer Dokumentarfilmpreis für "Früher oder später"

Schwandorf. Für die Verleihung des ersten Schwandorfer Dokumentarfilmpreises standen drei lokale Beiträge zur Auswahl. Das Rennen machte der in Schönsee gedrehte Film „Früher oder später". Regisseurin Pauline Roenneberg war völlig überrascht.


Die Jurymitglieder Susanne Lehnfeld, Nicole Zwicknagel (Kulturamt Schwandorf), Sophia Hutzler (Studentin der Kulturwissenschaften), Alexander Vogl (Lehramtsstudent) und Hubert Heinzl (Journalist) hatten sich für die Dokumentation "Früher oder später" entschieden, die ursprünglich als vierteilige Serie im Bayerischen Rundfunk lief und beim „Zwickl" am Mittwoch als 120-minütige Kinoversion zu sehen war. Im Mittelpunkt stehen die beiden Landwirte Ernst und Roswitha Schöfl, die als Nebenerwerb ein Bestattungsunternehmen betreiben.

In die dörfliche Idylle dringt plötzlich eine vegane „Nature Community" ein. Regisseurin Pauline Roenneberg erzählt dem Publikum im voll besetzten Kinosaal der Spitalkirche, mit welchen Kunstgriffen sie die Protagonisten zum Reden und Handeln bewegen konnte. Neben professionellen Schauspielern wirkten auch einige Laiendarsteller aus der Ortschaft mit. Der Filmemacherin gelingt so ein authentisches Porträt von Schönsee, in der plötzlich gegensätzliche Lebenswelten aufeinanderprallen.

Insgesamt vier Jahre war das Team mit der Produktion beschäftigt. Roenneberg war Studentin an der Hochschule für Film und Fernsehen in München und wollte für ihre Abschlussarbeit eine Dokumentation über das Bestattungswesen drehen, als sie „ein Freund mit Wurzeln in Schönsee" auf das Ehepaar Schöfl aufmerksam machte. Der Film „Früher oder später" hat bereits einige Auszeichnungen bekommen und ist nun auch mit dem „Zwickl"-Preis prämiert worden. Nach der Vorführung überreichte „Zwickl"-Organisatorin Anne Schleicher den mit 250 Euro dotierten Preis an Regisseurin Pauline Roenneberg und Kamerafrau Zoë Schmederer.


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