Lappersdorf. „Lappersdorf sollte hinter den Zielen des Bundes und des Landes nicht zurückstehen", war das Credo von Klimamanagerin Manuela Zirngibl zu Beginn ihrer Vorstellung des „integrierten Klimaschutzkonzeptes". Die studierte Mathematikerin ist seit August die Klimaschutzmanagerin der Kommune und informierte die Marktgemeinderäte und Marktgemeinderätinnen in der Sitzung am 13. Oktober im AURELIUM über das „Leitbild 2030 und Ziele für den Klimaschutz für Lappersdorf". Bürgermeister Christian Hauner ist an diesen Themen sehr gelegen.

Grundlagen des Konzeptes sind die aktualisierten Daten aus Erhebungen des Jahres 2016. Danach ergab sich für den privaten, gewerblichen und öffentlichen Gas-, Strom- und Heizölverbrauch eine CO2-Bilanz von 62 336 Tonnen. Diesem Schadstoffausstoß steht der Energiebedarf von Lappersdorf in Höhe von 212 Gigawatt pro Stunde gegenüber.

Auf der Basis der entsprechenden Status Quo Analyse hat der Klimabeirat der Marktgemeinde unter Beteiligung von Vertretern aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft Ideen und Leitlinien entwickelt, wie der Klimaschutz verbessert werden kann. So soll Lappersdorf seinen Energiebedarf bis 2030 zu 50% „aus lokaler Produktion" abdecken und bis dahin im Vergleich zu 1990 den CO2 – Ausstoß um 50% senken. Dazu sollen die erneuerbaren Energien stärker genutzt und gleichzeitig die regionale Wertschöpfung erhöht werden. Klimagerechtes Bauen gefördert, der Kraftverkehr reduziert, und schließlich die Bevölkerung für den Gedanken des Klimaschutzes sensibilisiert werden.

Sensibilisiert ist beispielsweise Pfarrer Markus Lettner von der Pfarrei St. Ägidius in Hainsacker. Schon seit vorigem Jahr beschäftigte er sich mit einem Fernwärmenetz in Verbindung mit dem Pfarrheim. Einige weitere Gebäudeeigentümer schlossen sich damals dem Gedanken an. Die Anwesen könnten über eine zentrale Hackschnitzelheizung im Gerätehaus der Vereine versorgt werden. Die Anzahl der anschlusswilligen Verbraucher versprächen eine wirtschaftliche Anlage.

Klimamanagerin Manuela Zirngibl nahm diese Idee auf, als die Teilsanierung der Schulsporthalle einschließlich einer neuen Heizung anstand. Peter Eichenseer vom Bauamt verwies auf die gut dotierten Zuschüsse zur Planung, Information und Werbung, sowie zur Umsetzung. Nach Ansicht der Ratsversammlung motiviere die Marktgemeinde weitere mögliche Interessenten, wenn sie „mit im Boot säße". Deshalb folgte der einstimmige Beschluss, eine Machbarkeitsstudie für ein Fernwärmenetz in der Ortsmitte von Hainsacker in Auftrag zu geben.

Zu den Sensibilisierten zählen natürlich die Frauen und Männer im Marktrat. Einstimmig beschlossen sie, auf Antrag des Klimabeirats dem „Klimabündnis e.V." beizutreten. In diesem Bündnis haben sich 1837 Städte, Kreise und Gemeinden in 26 Ländern zusammengeschlossen. Sie wollen auf nationaler und europäischer Ebene politisch Einfluss nehmen umz.B. den CO2-Ausstoss zu reduzieren sowie auf die Verwendung von Tropenholz zu verzichten.

Schließlich ist dem Marktrat daran gelegen, dass das e-Carsharing „KERL" des Landkreises und der Stadt Regensburg in Zukunft auch für Lappersdorf eine Option sein soll. Und die Idee der CSU-Fraktion zu einem Blockheizkraftwerk Im Baugebiet Lorenzen West III soll nochmal geprüft werden.

Auf offene Ohren stieß ein Antrag der SPD-Fraktion, die Markgemeinde möge die Fläche der Bushaltestelle in Hainsacker Mitte vom Landkreis erwerben um vor allem den vorhandenen Baumbestand zu erhalten. Die Verwaltung hat bereits den Entwurf für einen Bebauungsplan in die Wege geleitet. Darin werden auch die künftigen Grundstücksverhältnisse und der vorhandene Bestand vor allem aus Lindenbäumen behandelt. Die Anträge der Fraktionen der GRÜNEN und FREIEN WÄHLER zur Geschwindigkeitsbeschränkungen auf der R 15 wurden nach einer Verkehrsschau vom Landratsamt teilweise umgesetzt.

Pfarrkirche St. Ägidius mit Pfarrhaus.