LESERBRIEF: zur geplanten Freiflächen-PV-Anlage in Neuenschwand

Die geplante Freiflächen-Photovoltaik-Anlage in Neuenschwand ruft breitgestreuten Unmut in der Bevölkerung hervor. Neben der Zerstörung des Lebensraums für Tiere, die dem Artenschutz unterliegen, macht dieser Leserbrief auch auf die Einschränkung des Freizeit- und Erholungswertes aufmerksam, falls diese Anlage auch gegen den Widerstand der Dorfbevölkerung gebaut werden sollte.


Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.


ES besteht schon seit über 1000 Jahren .... ein wunderschönes Dorf namens Neuenschwand in der Gemeinde Bodenwöhr im Landkreis Schwandorf im idyllischen Vorderen Bayerischen Wald. Ja, hier scheint die Welt noch in Ordnung.

Aber lassen Sie sich nicht täuschen: Sooo viel Natur ist nicht übriggeblieben. Auf der einen Seite eingegrenzt von der B 85, Hauptschlagader in Richtung Cham, auf der anderen Seite abgetrennt durch die SAD 18 und im Norden die Bahnstrecke Schwandorf-Bodenwöhr-Cham.

Wo würden Sie HIER als geschützter Eisvogel brüten? In einer Vogelschutzzone: klar!!

Wo würden Sie sich HIER als stark gefährdete Knoblauchkröte verkriechen? In ein geschütztes Biotop: bestens!!

Und wo würden Sie sich HIER als Wildente, Wildgans oder Silberreiher niederlassen? In einem Landschaftsschutzgebiet: hervorragend!!

Das mag überall stimmen und Sie könnten wahrscheinlich als gefährdete Tierart überall in Deutschland in einer Vogelschutzzone zwischen zwei Biotopen in einem Landschaftsschutzgebiet ein glückliches Leben führen...Nicht so in der Gemeinde Bodenwöhr wo die Volksvertreter der Bevölkerung das meiner Meinung nach schönste Stückchen Natur dem Profit opfern!

Ein Stück Natur mit zwei Biotopen (eins davon selbst von der Gemeinde angelegt!!!), das gerade in der jetzigen Corona- Zeit wichtiger denn je ist.

Viele, viele Menschen suchen hier in dieser schwierigen Zeit ein bisschen Normalität, gehen mit ihren Kindern spazieren, lassen Drachen steigen, führen ihre Hunde Gassi, oder gehen joggen, walken, Radfahren oder mit etwas Schnee langlaufen.

Morgens sehen Sie mit etwas Geduld Reh, Wildschwein und den Schwarzstorch.... und da kommt man auf die nächste Schwierigkeit: die Jagd.

Wie unser Herr Bürgermeister ganz richtig anmerkte: „Wohin sollen denn die Jäger schießen?" Zwei Seiten sind von Wald umgeben, in Richtung Photovoltaikfeld ist bestimmt nicht ratsam.... und in die Richtung der Siedlung ...das kann im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge gehen.

Wo wir beim nächsten Problem sind: die Menschen-ja genau-direkt nebenan leben Menschen nicht einer, nicht zwei, nein eine ganze Siedlung- ja richtig: Wohngebiet!

Gerade in dieser Zeit sollte man sich überlegen, ob man die eigenen besten Ackerflächen mit Photovoltaik zupflastert und anschließend Gemüse aus „Irgendwo" importiert und Frühkartoffel aus Ägypten braucht oder billigen Weizen aus aller Welt zusammenkauft.

Zum Schluss möchte ich betonen, dass wir nicht gegen die Solarenergie sind. Im Gegenteil: Wir selbst haben eine Anlage auf dem Dach, wie übrigens immens viele Schwandner. Und genau da gehören sie meiner Meinung nach auch hin: Auf alle Dächer!

Da wäre es mal interessant, wie viel in diesem kleinen Örtchen eingespeist wird ... Autark sind wir bestimmt allemal und könnten gewiss so manchen Ortsteil mitversorgen - und das ganz ohne Freiflächen-PV-Anlage!

...Und vielleicht noch ein Wort zu unseren „Volksvertretern", also den Menschen die wie das Wort schon sagt, die hier wohnenden Menschen vertreten...

Von diesen 42 aufständischen Neuenschwandnern wird sich jeder Einzelne ganz genau überlegen, wen er da beim nächsten Mal wählt und man darf nicht vergessen, diese 42 sturen Schwandner haben alle Familie, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, und fast alle sind in zwei bis drei Vereinen vertreten usw., und da kann sich dann auch so mancher Gemeinderat besser vorstellen, was Christian Drosten oder Karl Lauterbach meinen, wenn sie von exponentiellem Wachstum sprechen....

Mit freundlichen Grüßen

Edeltraud und Josef Hauser

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