Kuschelig und fast unsichtbar: Burglengenfelds Fledermäuse

Burglengenfeld. Gute Nachrichten aus den Winterquartieren nachtaktiver Räuber: Bei einer Überprüfung durch den Experten Rolf Dorn (Schwandorf) wurden mehr Fledermäuse als in den Jahren zuvor entdeckt. Gemeinsam mit Museumsleiterin Christina Scharinger M.A., ihrer Vorgängerin Dr. Margit Berwing-Wittl und Hausmeister Stephan Fehlner begutachtete Dorn kürzlich die Orte, an denen größere Populationen verschiedener Fledermausarten im Winter ihr Quartier beziehen.


In Burglengenfeld trifft das beispielsweise auf große, alte Weinkeller beim Oberpfälzer Volkskundemuseum sowie einen der Bierkeller in der Kellergasse zu. Zu ihrer großen Überraschung stellten die Fachleute fest, dass sowohl alle der hier häufig auftretenden Arten als auch eine hohe individuelle Anzahl aufzufinden waren. In den überprüften Kellern wurden insgesamt 60 Fledermäuse verschiedener Arten wie Mausohr, Fransenohr oder Wasserfledermaus aufgefunden.

Die Zählung zum jetzigen Zeitpunkt hat einen Hintergrund: Bevor die Fledermäuse ihre Sommer- und Brutquartiere aufsuchen, eignet sich diese Übergangsphase am besten zu deren störungsarmen Beobachtung. Den Winter verbringen Fledermäuse generell gerne in alten Felsenkellern mit stabiler Raumtemperatur von rund fünf Grad und Schutz vor Zugluft. Im Gegensatz dazu fühlen sich Fledermäuse im Sommer üblicherweise auf hohen Türmen, in alten Scheunen oder in Nistkästen wohl, welche zum Beispiel in großer Zahl im Raffa-Wald aufgehängt worden sind.

Da die meisten Fledermäuse sehr klein sind (rund 3-5 cm), erfordert es gute Augen um sie in ihren Felsnischen aufzuspüren. In Spalten und kleinen Höhlen sind meist einzelne Individuen, manchmal aber miteinander kuschelnde Kleingruppen, zu finden.

Natürlich darf man sie in ihrer Ruhe nicht stören, da Fledermäuse empfindlich auf Licht- und Temperaturänderungen reagieren. 2020 sind zwei der Burglengenfelder Keller als „fledermausfreundliches Quartier" ausgezeichnet worden.

„Ich bin beeindruckt, dass man im Museum nicht nur die historische Alltagskultur bewahrt, sondern auch dem Naturschutz ein Platz zugestanden wird", erklärt Museumsleiterin Christina Scharinger. Gemeinsam Rolf Dorn appelliert sie an private Hausbesitzer, den geschützten Fledermäusen in alten Kellern und auf Dachböden ein sicheres Quartier zu ermöglichen: „Ein kleiner Einflugschlitz genügt"

Falls jemand bereits Fledermäuse bei sich zu Hause entdeckt hat, wäre Rolf Dorn für einen Hinweis unter 0151 7166 9911 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. dankbar.

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