Präsentation des Schwandorfer Stadtkalender 2022

Schwandorf. Das Stadtarchiv Schwandorf hat einen Stadtkalender mit Ansichten aus Schwandorf und einiger Ortsteile herausgegeben. Bei den Bildern handelt es sich um Aquarelle des Künstlers Konrad Merl.


Bei einem Pressetermin im Rathaus stellten Bürgermeisterin Martina Englhardt-Kopf und Archivar Josef Fischer den Kalender der Öffentlichkeit vor. Der besondere Dank galt hierbei Frau Angela Plank-Holler, der Familie Mändl sowie der Tochter des Künstlers, ohne die dieses Projekt nicht zustande gekommen wäre.

„Die Entstehung des Kalenders war ein glücklicher Zufall!" bemerkte Archivar Josef Fischer. Frau Angela Plank-Holler, die im Besitz vieler Bilder von Konrad Merl ist, kam ins Stadtarchiv, um Aquarelle mit Schwandorfer Stadt- und Ortsteilansichten dem Stadtarchiv zur Verwahrung zu stellen. Josef Fischer zeigte sich von den Bildern begeistert und kaufte die Aquarelle für das Archiv an. Den erhaltenen Erlös spendete Frau Plank-Holler an gemeinnützige Einrichtungen im Stadtgebiet.

Es entstand die Idee mit den Bildern einen Schwandorf-Kalender zu gestalten. Da hierzu noch einige Bilder fehlten, nahm das Stadtarchiv Kontakt zur Tochter des Künstlers auf. Diese stellte mehrere Bilder mit Schwandorfer Motiven unentgeltlich zur Verfügung.

Die Familie Mändl aus Wöllmannsbach steuerte ein weiteres Bild bei. Das Septemberbild zeigt die Wölfl-Kapelle bei Wöllmannsbach, die sich, ebenso wie das Bild, im Besitz der Familie Mändl befindet.

So waren 11 Aquarelle aus Schwandorf und den Ortsteilen zusammen. Als 12. Bild wurde ein Aquarell mit dem Geburtsort des Künstlers - Münchshofen - ausgewählt. Da Konrad Merl im November geboren und auch gestorben ist, ziert dieses Bild den Monat November.

„Der Kalender ist sehr gelungen und zeigt ein Stück unserer Stadtgeschichte!" lobte Bürgermeisterin Martina Englhardt-Kopf das Projekt.

Der Kalender mit einer Auflage von 500 Stück kann im Tourismusbüro der Stadt Schwandorf und im Lichtwerk Kino Schwandorf für 10 Euro erworben werden.

Porträt des Künstlers:

Konrad Merl wurde am 25.11.1927 in Münchshofen als jüngstes Kind von sieben Geschwistern geboren.

Sein frühverstorbener Vater war Eisenwerksarbeiter in der Maxhütte, seine Mutter Hausfrau und sehr belesen.

Er besuchte die Volksschule in Münchshofen und anschließend das humanistische Gymnasium in Regensburg (Obermünster).

Bedingt durch den Krieg machte er kein Abitur und holte es auch später nie nach.

Er arbeitete ein paar Jahre im Landratsamt, damals in Burglengenfeld, um dann im Werk Maxhütte bis zu seiner Rente zu verbleiben.

1956 hat er seine Frau Marianne, geborene Kaiser geheiratet.

Ein Jahr drauf, im Jahr 1957 kam seine Tochter Renate zur Welt und 1964 sein Sohn Robert.

Gezeichnet hat Konrad Merl schon immer und irgendwann in den 70er Jahren bekam er zum Geburtstag einen kleinen Schmincke-Aquarellkasten geschenkt, den er mit Freude nutzte.

Über Kalligraphie zu Motivbriefmarken bzw. Sonderausgaben kam Konrad Merl über alte Postkarten zum Malen. Seine Frau erhielt zum Geburtstag immer einen gemalten Blumenstrauß.

Sein Bruder Gottfried, welcher unter anderem als katholischer Geistlicher in Hohenfels bei der US-Army tätig war, bat ihn immer öfter um Bilder für Armeeangehörige, die wieder in die Staaten zurückgingen.

Konrad Merl malte Bilder von so ziemlich allen Ortschaften in der südlichen Oberpfalz, die an den Flüssen Naab, Vils und Regen liegen, sowie Blumen, Vögel und wie bereits erwähnt bevorzugt alte Postkarten. Die meisten Bilder malte er nachts in friedlicher Stille.

Er starb am 20.11.2011 in Burglengenfeld kurz vor seinem 84. Geburtstag.

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