Projekt Wasserrückhalt für Rogging - Spatenstich

Pfakofen/Rogging. Die Bauarbeiten zum boden:ständig Projekt „Tal der Großen Laber" im Pfakofener Ortsteil Rogging haben begonnen. Am Freitag, 23. Juli 2021, hatte die erste Vorsitzende des Landschaftspflegeverbandes Regensburg e. V. (LPV), Landrätin Tanja Schweiger, zum Spatenstich für die Wasserrückhalt-Maßnahmen in der Fläche geladen.

Geschäftsführer Josef Sedlmeier begrüßte dazu eine große Runde an Beteiligten, unter anderem den ehemaligen Bürgermeister Reinhold Winter, mit dem das Projekt startete, den aktuellen Bürgermeister Christian Gangkofer, der jetzt die Maßnahme mit fünfjähriger Vorlaufzeit umsetzt und Martina Prielmeier vom LPV, die zusammen mit Claudia Rückerl vom Büro landimpuls alle Maßnahmen koodinierte und in Abstimmung mit den Beteiligten vor Ort zum fertigen Projekt entwickelte.

Sedlmeier betonte, so ein umfassendes Projekt könne nur gelingen, wenn auch alle Fachbehörden mit an Bord seien und so freue er sich, dass der Bereichsleiter Helmut Melchner vom Amt für Landwirtschaft zum Ortstermin gekommen war, zudem Franz Beer vom Wasserwirtschaftsamt sowie Georg Eichinger von der Unteren Naturschutzbehörde. Sie alle hätten mit Rat und Tat zur Seite gestanden, die Planung voranzubringen, die jetzt sozusagen LPV-hausintern in die Hände von Bauleiter Georg Maierhofer zur Ausführung übergeben werden.

Hervorragendes Instrument, um wild abfließendem Wasser Einhalt zu gebieten

Landrätin Tanja Schweiger zeigte sich angesichts der jüngsten dramatischen Überschwemmungsereignisse beruhigt, dass für Rogging nun Vorsorge geleistet würde. „Wir bräuchten boden-ständig eigentlich in jeder Gemeinde und in vielen Ortsteilen", so Tanja Schweiger weiter. Sie mahnte an, das hier aber noch deulich an Personal und Finanzmitteln aufgestockt werden müsse. Georg Guggenberger vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz (ALE) betonte, dass man mit boden:ständig, das man nunmehr seit sechs Jahren den Gemeinden anbieten könne, ein hervorragendes Instrument in der Hand habe, wild aus der Flur abfließendem Wasser entgegenzuwirken. Am Rogginger Projekt, das zusammen mit Schierling gestartet sei, lobte er besonders die Vielfalt der Umsetzunginstrumente, die angewendet würden, das gebe es bei keinem anderen Projekt.

boden:ständig, wie funktioniert das?

Immer wieder wurde der Pfakofener Ortsteil Rogging bei Starkregenereignissen von Schlammlawinen aus dem Einhauser Tal heimgesucht. Der LPV hatte damals vom Amt für Ländliche Entwicklung mit boden:ständig gerade das richtige Instrument an die Hand bekommen, bereits an den Ursachen der Erdabschwemmungen anzusetzen. Als eines der bayernweit ersten boden:ständig Pilotprojekte ergriff man die Chance, das Problem konzertiert anzugehen. Nach der Analyse der Abflusspfade wurden Verbesserungsvorschläge erarbeitet. Zum einen fußt die Initiative boden:ständig darauf, in enger Zusammenarbeit mit den Landwirten über Erosionschutzstreifen oder Winterbegrünungen das Erdreich am abschwemmen zu hindern und mehr Wasser im Boden zu versickern. Bereits im Rahmen der Agrarberatung mit Unterstützung des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten erreichte man, dass die Landwirte eine Vielzahl von Maßnahmen wie Erosionsschutzstreifen und Winterbegrünungen umsetzten und damit vor allem die Schlammproblematik wesentlich zu entschärfen.

Zum anderen wurden bauliche Maßnahmen entwickelt, die Wasser zurückhalten. Diese Umsetzung erfolgt nun, nachdem wichtige Flächen über den freiwilligen Landtausch und den Ankauf einer Fläche über Ersatzzahlungen für Windkraftanlagen in Gemeindeeigentum gebracht werden konnten. Auch das Förderinstrument FlurNatur der Ländlichen Entwicklung und Ausgleichsmaßnahmen für den Landkreisbauhof und für die Gemeinde Pfakofen selbst haben die Realisierung ermöglicht. Nach Ansicht der Beteiligten: Ein wahrlich interdisziplinäres Projekt, das zeigt, was möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen.


Zum Spatenstich trafen sich die Projekt-Beteiligten im Einhauser Tal bei Rogging, ein interdisziplinäres Projekt, koordiniert vom Landschaftspflegeverband.       Bild: © Claudia Rückerl
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