Corona: Sicherheitsbericht statt Sicherheitsgespräch

Wackersdorf. Wie haben sich Kriminalität und Verkehrsunfallzahlen im vergangenen Jahr im Gemeindegebiet entwickelt? Anfang Mai wandte sich die Polizeiinspektion Schwandorf mit einem umfassenden Jahresbericht an das Rathaus.

„Aus polizeilicher Sicht kann ich feststellen, dass sich die Wackersdorfer Bürgerinnen und Bürger in ihrer Gemeinde sicher fühlen können", schließt Polizeihauptkommissar Armin Kott in seinem Anschreiben. Gründe für das Fazit gibt es zuhauf: Die Anzahl der Gesamtstraftaten liegt mit 189 im Mittel der vergangenen Jahre, deutlich gestiegen ist die Aufklärungsquote: Mit 72,5% erreicht sie einen absoluten Spitzenwert. Die einzelnen Teilbereiche der Kriminalstatistik haben sich indes unterschiedlich entwickelt. Während die Zahl der registrierten Sachbeschädigungen binnen einem Jahr von 12 auf 26 Fälle angestiegen ist (davon 11 Fälle Sachbeschädigung an Kfz), gingen die Diebstahlsdelikte auf einen Wert von 49 registrierten Fällen (Vorjahr 68) auf ein Rekordtief zurück. Einbrüche in Büros und Betriebsstätten schlugen dabei mit 13 Taten und Diebstähle von oder an Fahrzeugen (inkl. Fahrräder) mit 12 Fällen zu Buche. Bei den Wohnungseinbruchdiebstählen waren zwei Fälle (plus 1) zu verzeichnen. Von diesen Einbrüchen konnte ein Fall geklärt werden. Die Polizeiinspektion betont in ihrem Bericht, dass der Täter keiner „überregional agierenden Gruppe" angehörte – er „hatte (…) vielmehr regionalen Bezug."

Der Blick auf das Verkehrsgeschehen im Gebiet der Gemeinde Wackersdorf zeigt, dass sich die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle nur unwesentlich verändert hat: Waren es 2018 noch 161 Verkehrsunfälle, nennt die Statistik für das Folgejahr 174 – darunter ein Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang am 9. Mai, bei dem ein 85-jähriger Mann von einem zurücksetzenden Kleintransporter erfasst und tödlich verletzt wurde. Positiv hebt der Bericht hervor, dass im Gemeindegebiet keine klassischen Unfallschwerpunkte auffällig geworden seien. Ein Schwerpunkt der Polizeiarbeit läge weiterhin im Bereich von Alkohol- und Drogendelikten im Straßenverkehr. „Besonders in diesem Bereich möchten wir den Kontrolldruck hochhalten", so Kott. Im zurückliegenden Jahr führten Kontrollen zur Feststellung von 7 Trunkenheitsfahrten und 2 Fahrten unter Betäubungsmitteleinfluss. Unabhängig davon bestätigt der Bericht die ausgezeichnete Schulwegsicherheit in Wackersdorf. Zum 8. Mal in Folge ist kein Schulwegunfall passiert. Zu diesem Erfolg tragen vor allem die ehrenamtlichen Eltern- und Schülerlotsen der Gemeinde einen erheblichen Teil bei.

Als Erfolgsfaktor für die gute Polizeiarbeit sieht Hauptkommissar Armin Kott „die gute Zusammenarbeit (…) mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung (…), für die ich mich ganz herzlich bedanken möchte." Bürgermeister Thomas Falter schließt sich dem an: „Vor allem die kurzen und direkten Dienstwege sind hervorragend – vielen Dank!" Für gewöhnlich treffen sich Vertreter der Polizei Schwandorf und der Gemeinde Wackersdorf jedes Jahr zu einem umfassenden Informationsgespräch im Rathaus. Aufgrund der Corona-Pandemie musste das diesjährige sogenannte "Sicherheitsgespräch" entfallen und wurde zunächst durch den vorliegenden schriftlichen Bericht ersetzt. Inwieweit das Sicherheitsgespräch 2020 zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt wird, ist noch unklar.


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