Zeitlarner Jugendgemeinderat gewählt

Text und Bilder von Peter Czommer

Am vergangenen Freitag (03.06.2022) waren alle Zeitlarner Jugendlichen im Alter von 12 bis 21 Jahren per Post eingeladen, einen Jugendgemeinderat zu wählen. Aus einer Liste mit zehn Kandidatinnen und Kandidaten konnte ein neunköpfiges Gremium bestimmt werden. Alle Beteiligten zeigten sich zufrieden mit dem Ergebnis. Am 14. Juli ist die erste Sitzung anberaumt. Bürgermeisterin Andrea Dobsch bestätigt: „Die jungen Leute wissen oft genau was sie wollen und können das auch gut vertreten".

Der Zeitlarner Gemeinderat beschloss im April dieses Jahres, den Jugendgemeinderat einzuführen auf der Basis einer ausgearbeiteten Satzung. Die Jugendlichen hatten mit tatkräftiger Unterstützung von Geschäftsleiter Jürgen Schmid, dem Gemeindejugendpfleger Florian Hirschauer, den Jugendbeauftragten Birgit Bolland und Christian Baierer umfangreiche Vorbereitungen getroffen.

Für die Jugendlichen und die Gemeinde ist es Neuland. „Es wird ein Entwicklungsprozess sein", erklärt Florian Hirschauer. Die Zeit seit dem ersten Gemeinderatsbeschluss im Oktober 2020 haben die Jugendlichen unter seiner Begleitung zur Meinungsbildung gut genutzt und erste Vorstellungen formuliert.

Die Verwaltung wirkte bei rechtlichen, verwaltungstechnischen organisatorischen Fragen und Problemen mit. „Herr Jürgen Schmid ist uns immer eine sehr wertvolle und hilfsbereite Stütze", betonte Florian Hirschauer. Auch die politischen Mandatsträger haben sie unterstützt. Die Jugendlichen haben klare Vorstellungen. Überraschend war ihr erster konkreter Vorschlag. Sie wollen ernst genommen werden. Und sie riefen den Gemeinderat auf, Änderungen der gemeinsam formulierten Satzung nicht ohne Beteiligung des Jugendgemeinderates zu beschließen.

Florian Hirschauer sieht derzeit zwei wichtige Bausteine für die weitere Entwicklung des Jugendgemeinderates. Zum einen ein eigenes Budget, das der Gemeinderat mit 2000 € zur freien Verfügung bereits dotiert hat. Und zum anderen die politische Aufgabe des gewählten Jugendgremiums. Jugendspezifische Probleme anzuhören und dann dem Gemeinderat vorzutragen. Vordergründige Aufgaben wären jetzt die Aufklärung der Jugendlichen, erstens wie stelle ich Anträge und zweitens neue Ideen sammeln für den weiteren Entwicklungsprozess.

Politiker aller Couleur betonen in letzter Zeit immer wieder, die Kinder wären unsere Zukunft. Der Zeitlarner Gemeinderat nahm deshalb Ende 2020 die Anregung der CSU-Fraktion auf, die Gemeinde solle über ein „Jugendparlament" befinden, die Verwaltung eine Satzung entwerfen. Das Ratsgremium beauftragte Florian Hirschauer, die Bereitschaft der Jugendlichen zu erkunden. Es folgten eine umfangreiche digitale Jugendumfrage und eine Informationsveranstaltung unter dem Motto „Willst du was bewegen". Schließlich bildete sich aus dem Kreis der Jugendlichen ein „harter Kern" mit zehn bereitwilligen Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahl heraus.

Gewählt wurden Isabella Boldt, Markus Brandl, Marco Ehrenreich, Melanie Gerhardinger, Moritz Hinderberger, Tyrice Luft, Jakob Pindl, Valentin Schuler Moritz Zilbauer und Theresa Zirkelbach.

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