Bildergalerie: Richtfest auf dem Dörnberg-Quartier

Regensburg. Hohen Besuch gab es am Donnerstag Nachmittag auf der riesigen Baustelle an der Kumpfmühler Brücke, wo einmal auf einer Fläche von 250.000 qm das Dörnbergquartier stehen soll. Zum Richtfest des ersten Bauabschnitts ließ es sich der bayerische Innenminister Herrmann nicht nehmen persönlich vorbeizukommen. Auch die Regensburger Bürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer und viele weitere geladene Gäste waren in den Rohbau des künftigen Quartierforums gekommen.

 

Die Bauarbeiten für das neue Wohnquartier im inneren Westen zwischen Bahngleisen und der JVA Regensburg gelegen begannen bereits 2015, nun ist der Rohbau des ersten von drei Abschnitten weitestgehend abgeschlossen. Anfang kommenden Jahres sollen die ersten Wohnungen bezogen und Firmen ihre Filialen eröffnen. Neben einem Alnatura und einem Edeka wird es dann auch eine Postbankfiliale, ein Hotel und ein Fitnessstudio, sowie eine orthopädische Praxis geben.

„Als alte deutsche Bautradition wird beim Richtfest den Bauarbeitern und Bauarbeiterinnen für ihre Leistung gedankt. Ohne sie könnte ein solcher Kraftakt nicht gestemmt werden“, so Innenminister Herrmann. „Regensburg ist eine Stadt mit einer langen Geschichte und Regensburg hat aber auch eine große Zukunft vor sich. Dafür braucht es moderne Wohnungen.“ Für Herrmann stellt der Wohnungsmarkt die größte soziale Frage unserer Zeit dar.

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Die angespannte Lage des Regensburger Wohnungsmarktes ist eines der zentralen Themen der Stadtentwicklung. Nach wie vor scheinen hier der Koalition jedoch die Ideen zu fehlen dem Wohnraumangel und insbesondere den enormen Mietpreisen entgegenzuwirken. Zwar wird ein gewisser Prozentsatz des Dörnbergquartiers neben Eigentumswohnungen auch geförderter Wohnraum sein, doch bei Preisen von durchschnittlich 5.500 € für den Quadratmeter sind die künftigen Eigentumswohnungen klar im obersten Preissegment angesiedelt. Eine Entlastung für den aufgeheizten Wohnungsmarkt wird dies kaum bringen.

Dennoch ist das Dörnberg ein wichtiges Großprojekt für Regensburg, dessen Umsetzung einen langjährigen Prozess durchschritten hat. Die Bürgermeisterin bedankte sich bei den Bauherren für die gute Zusammenarbeit. „Bei der Konzeptgestaltung für den inneren Westen war es uns von Beginn an enorm wichtig die Bürgerinnen und Bürger der direkten Nachbarschaft miteinzubeziehen. Schließlich haben sie die Baustelle vor ihren Fenstern. Das haben wir gut hinbekommen.“ Auch unerwartete Vorkommnisse habe man zusammen mit den Projektleitern gut bewältigen können. „Sie alle erinnern sich vielleicht noch an den Fund einer Kriegsbombe. Damals mussten wir weiträumig evakuieren.“ Gleich zu Beginn mussten die Bauarbeiten zudem einige Wochen unterbrochen werden, da man einen Jahrhunderte alten Friedhof entdeckt hatte. Die Überreste von Römern und Bajuwaren wurde der Stadt Regensburg überlassen und wird derzeit umfangreich erforscht.

An anderer Stelle ist das Dörnberg in jedem Fall zukunftsweisend. Das Thema E-Mobilität war wichtiger Bestandteil der Planungen, wie Hubert Haupt, Bauherr des Projektes, betont. „Jeder Garagenstellplatz wird mit einer Aufladestation für Elektroautos ausgestattet sein. Hier sind wir deutschlandweit Vorreiter.“ Die Projektleiter Haupt und Bucher sehen die Immobilienbranche mit in der Pflicht, wenn es darum geht nachhaltige Prozesse voranzutreiben. Die hohe Wohnqualität soll nach Fertigstellung auch durch den 52 000 qm großen Landschaftspark gewährleistet sein. Dieser wird sich an den Gleisen entlang ziehen und ein über acht Meter hoher Wall soll das Wohngebiet sicht- und hörbar vor dem Zugverkehr schützen. Der Wall soll sich dabei nahtlos in den Park einpassen. Der erste Bauabschnitt, der sogenannte Georgenhof wird 300 der insgesamt 1 300 geplanten Wohneinheiten aufweisen. Die Wohnungen werden dabei zwischen 26 und 150 qm Wohnfläche haben. 18 % der gesamten Wohneinheiten soll geförderter Wohnraum werden.

Nach den Festreden wurde feierlich die Richtkrone an einem Seil emporgehoben und die Moderatorin Traudi Siferlinger verlas den Richtspruch. Symbolisch überreichte sie zudem Brot und Salz an die beiden Bauherren Bucher und Haupt. 

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