Aufhebungsvereinbarung der Stadt Amberg und Unternehmen Ten Brinke unterzeichnet

Amberg. Die Zusammenarbeit der Stadt Amberg und des Projektentwicklungsunternehmens Ten Brinke auf dem Gelände des ehemaligen Bürgerspitals ist nach dem Aus im Bürgerentscheid vom September 2021 nun auch offiziell beendet.


Den Schlusspunkt setzten jetzt die Leiterin der Regensburger Niederlassung des Unternehmens Sandra Kainz und Oberbürgermeister Michael Cerny mit der Unterzeichnung einer Aufhebungsvereinbarung zum Durchführungsvertrag, den man 2018 geschlossen hatte.

Laut Vereinbarung ist dieser Kontrakt nun mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Auch sind damit keinerlei gegenseitige Ansprüche mehr offen, nachdem die Stadt Amberg bereits im Vorfeld den Teil der Gutachten und Voruntersuchungen übernommen hat, die für ein späteres Projekt genutzt werden können. „Nichtsdestotrotz: Es war ein wichtiges Projekt und eine gute Zusammenarbeit, die ich gerne weitergeführt hätte", bedauerte der Amberger Oberbürgermeister das Ende dieser Baumaßnahme.

Das Projekt hätte seiner Ansicht nach eine „gute Antwort auf die verschiedenen Herausforderungen unserer Zeit" geben können, da das barrierefrei geplante Gebäude mit rund 50 Wohnungen und einem im Haus untergebrachten Nahversorger die Wohnraumversorgung in der Amberger Altstadt bei vergleichsweise geringem Flächenverbrauch deutlich verbessert hätte. „Bei uns wird zusätzlicher Wohnraum dringend benötigt, hinzu kommt die ausgezeichnete Lage des Geländes in Bahnhofsnähe, sodass sich die Möglichkeit eröffnet hätte, Mobilität anders und neu zu denken", so OB Michael Cerny.

Auch die Verantwortlichen des Vorhabenträgers Ten Brinke, Niederlassungsleiterin Sandra Kainz, Projektleiter Roland Seissler und Syndikus Anton Fenk, zeigten sich enttäuscht, diese Baumaßnahme nun nicht mehr umsetzen zu können. „Es hätte ein Paradeobjekt werden können, das beispielgebend ist für die Nachverdichtung auf einer Freifläche in der Innenstadt", verdeutlichte Sandra Kainz. Aber auch darüber hinaus habe man dem Thema Nachhaltigkeit große Bedeutung beigemessen.

So wäre das Gebäude nach Niedrigenergiestandard und mit Rohstoffen aus der Region errichtet sowie mit einem Gründach ausgestattet worden, um einen Beitrag für ein besseres Klima in der Amberger Altstadt zu leisten. Andererseits hatte aber gerade dieser letzte Aspekt nach Auskunft von Oberbürgermeister Michael Cerny die Ablehnung vonseiten des Denkmalschutzes nach sich gezogen. „Denkmalschutz und Klimaschutz dürfen nicht länger Gegensätze sein", lautete daher sein deutlicher Appell in diese Richtung.

Wie Amberg stünden auch andere Städte vor der Aufgabe, häufig sehr energieintensive denkmalgeschützte Gebäude klimaneutral zu ertüchtigen und bei Neubauten in der Altstadt auch die Belange des Klimaschutzes ausreichend zu berücksichtigen, erläuterte der Oberbürgermeister. Er erwarte daher, dass „das Miteinander von Denkmal- und Klimaschutz in diesem Sinne von den übergeordneten Fachstellen neu gedacht wird. Diese sollten die Rolle des Ermöglichers annehmen und sich aktiv in den klimaneutralen Umbau historischer Städte einbringen." Auch das Thema Photovoltaik bzw. Fernwärme werde bei Neubauten in den Altstädten künftig eine Rolle spielen müssen.

„Bei allem Bedauern darüber, dass die Bagger jetzt, im Frühjahr 2022, nicht anrollen können: Selbstverständlich akzeptieren wir den demokratischen Prozess", erklärten Sandra Kainz und ihre Kollegen Roland Seissler sowie Anton Fenk im Rahmen der Vertragsunterzeichnung ausdrücklich. Aus diesem Grund habe man gemeinsam mit der Stadt Amberg eine gute Lösung für die Beendigung der Zusammenarbeit gesucht und gefunden.

„Eines aber steht fest: Was auch immer hier einmal gebaut werden soll und entstehen wird, es wird leider sehr viel teurer werden, und zwar für alle Beteiligten", machten OB Michael Cerny und die Verantwortlichen des Projektentwicklers abschließend deutlich. So hätte man die nun zu Ende gegangene KfW-55-Förderung in Anspruch nehmen und zudem noch mit günstigeren Baupreisen kalkulieren können, während nun vermutlich spätere Käuferinnen und Käufer als auch Mieterinnen und Mieter mit deutlich höheren Kosten rechnen müssten. „Auch das zeigt, dass die Baumaßnahme das richtige Projekt zur richtigen Zeit gewesen wäre", so die übereinstimmende Bilanz.

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