Besonderes Fundstück in der neuen Sonderausstellung

Fischbach/Nittenau. Vorschein. So ist es zumindest Elias Huf ergangen, als er vor einiger Zeit zu Hause im Freien gespielt hat. Bei einer „Buddelaktion" fand der 8-Jährige einen neuzeitlichen Brieföffner in Schwertform mit einem Helmgriff. „Man könnte auch sagen, dass es ein kleiner Dolch ist", erklärt Museumsleiterin Birgit Auburger. Diese Ausführung war im 20. Jahrhundert sehr beliebt und wurde oft als Paar mit dem dazugehörigen Schild angeboten. Das Exponat wird ab Sonntag, den 7. Mai in der Sonderausstellung „900 Jahre Fischbach" zu finden sein.

Auch der Glaube und die Kirche wird in der Ausstellung eine Rolle spielen. Dafür ist Birgit Auburger bis nach oben in den Kirchturm der Fischbacher Kirche geklettert, um eine Glocke abzufotografieren. Dieses Ausstellungsstück schafft es mit seiner außergewöhnlichen Geschichte bildlich in eine Vitrine. „Wie in den anderen Pfarreien mussten auch die Fischbacher: innen zweimal ihre Kirchenglocken für Kriegszwecke abgeben", berichtet die Museumsleiterin. Durfte bei der Abgabe 1917 die alte Glocke von 1726 noch im Glockenturm verbleiben, so mussten im Februar 1942 alle Glocken abgeliefert werden. Sogar das kleine Glöckchen der Kapelle in Marienthal wurde eingezogen. 

Bereits im Jahr 1948 konnten drei neue Glocken in den Glockenturm gehoben und ihrer Bestimmung übergeben werden. Das waren ganze 16 Jahre, bevor die Stadt Nittenau ihre Glocken erhielt. Nachdem die Glocken gegossen waren, wurde in einem Lager in Hamburg das alte Exemplar von 1726 entdeckt und wieder nach Fischbach zurückgebracht. Allerdings war kein Platz mehr für sie im Fischbacher Glockenstuhl, weshalb sie im Kirchturm abgestellt wurde. Seitdem findet man die dem Hl. Jakobus gewidmete Glocke dort oben, da man für sie bislang keine Verwendung gefunden hat.

Ab Sonntag, am 7. Mai um 14 Uhr kann die Sonderausstellung im Stadtmuseum Nittenau besucht werden. Der Eintritt ist frei.

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