Der Dekanatsjahrestag in Bodenwöhr: Ermutigung zum Glauben

Von Ingrid Schieder

Bodenwöhr. Es war ein prächtiges Bild am Donnerstagabend, als die Priester des Dekanats Schwandorf im Bistum Regensburg gemeinsam mit einer Vielzahl an Ministranten ins Gotteshaus einzogen. Bereits am Nachmittag waren sie zu ihrer nichtöffentlichen Jahreshauptversammlung ins Pfarrheim zusammengekommen.

Der Dekanatsjahrtag endete offiziell mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Barbara und Laurentius. Gläubige kamen nicht nur aus der Pfarreiengemeinschaft Bodenwöhr/Alten- und Neuenschwand, sondern auch aus den Pfarreien des Dekanats. Dem Dekanat gehören außer den Gastgebern noch die Pfarreien Bruck, Burglengenfeld, Dietldorf, die zahlreichen Pfarreien aus dem Bereich Schwandorf, Steinberg am See, Pirkensee, Teublitz, Wackersdorf sowie den Pfarreiengemeinschaften Katzdorf-Premberg-Münchshofen, Maxhütte-Rappenbügl, Nittenau-Fischbach an.

Bereits im Vorfeld waren die Kirchenchöre zusammengekommen, um für diesen Tag zu proben, mit Rainer Blommer an der Orgel und unter der Gesamtleitung von Dekanatskirchenmusiker Norbert Hintermeier. Eindrucksvoll verliehen sie dem Gottesdienst eine gewisse Spiritualität im harmonischen Zusammenklang.

Dekan Bischöflich Geistlicher Rat (BGR) Michael Hirmer hieß die Gottesdienstbesucher mit den Worten „Ist es nicht schön, miteinander glauben zu können?" willkommen. Die Predigt hielt Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer, der die Aussagen des Evangeliums „Ihr seid das Salz der Erde!" und „Ihr seid das Licht der Welt!" in den Fokus seiner Betrachtungen stellte: „Licht und Salz gehören zusammen". Von einem Blick direkt in die Sonne sei abzuraten, mit dem Salz sei es dasselbe, ein Pfund davon auf einmal könne man nicht essen. Mit Licht könne man Menschen zum Strahlen bringen, auch die, denen es nicht gut geht. Mit Salz könne man dem Leben Geschmack geben, ein Sauerteig sein. Tags zuvor hatte Bischof Voderholzer verschiedene Einrichtungen besucht und dabei festgestellt, dass man auf engagierte Christen treffe, so in Betrieben, Schulen, bei der Polizei.

Licht und Salz sein, das bedeute für andere da zu sein, so Voderholzer, der nicht vom Altar aus, sondern direkt bei den Menschen im Mittelgang der Bankreihen sein Wort direkt an die Zuhörer richtete. Wo Salz verklumpt, das beste Beispiel sei das Tote Meer, in dem es keinen Fisch gebe, wo das Salz zu viel wird. „Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Bischof Voderholzer meinte, dass dies ein Problem der Übersetzung sei. Bei Martin Luther heißt es demnach: „Wenn das Salz dumm wird, womit soll man salzen?" Mit dieser Bedeutung werde ausgedrückt, dass man Salz nicht ersetzen kann. „Ihr Christen, Ihr seid mit nichts zu ersetzen", verdeutlichte er anhand dieser Tatsache. „Ihr seid mit einer Aufgabe, einem Dienst betraut, ohne Euch fehlt etwas ganz Wesentliches", betonte Voderholzer. Fehlen würden dann sozial-caritative Einrichtungen, Kirchen und christliche Kunst, die Ausdruck unseres Glaubens sind, Schulen. Klöster haben das Bildungswesen aufgebaut und sehr stark geprägt. Es gebe auch staatliche Einrichtungen, die wolle er gar nicht kleinreden. Doch werden die, „die uns finanziell dispensieren schon mal sehen, wenn wir das nicht mehr leisten können", so Voderholzer.

„Wir haben keine endgültige Antwort darauf, wo wir Salz sind, es läuft darauf hinaus, den Himmel offen zu halten, eine Hoffnung darauf zu haben". Gott sei von Ewigkeit her Lebensraum der Liebe, der lebendige dreifaltige Gott als Ziel unseres Lebens. Es gelte, den Glauben lebendig zu halten. Als ein Beispiel nannte er das Erleben einer Beerdigung: Durch Trost ein Licht zu sein, aus dem Glauben eine Mitmenschlichkeit gewähren. Die Kirchen gelten schon als Symbol: „Geht nicht auf in den Sorgen dieser Welt. „Halten wir zusammen und tragen wir die Wirklichkeit Gottes in unsere Gegenwart", ermunterte der Bischof die Gläubigen.

Gegen Ende des Gottesdienstes verabschiedete Dekan Michael Hirmer einige Mitarbeiter und Geistliche, die das Dekanat Schwandorf demnächst verlassen. Gertraud Schwab, als Seelsorgerin am Krankenhaus Schwandorf tätig, wurde in den Ruhestand verabschiedet. Pfarrvikar Deogratias wechselt von Schwandorf nach Nittendorf, dieser sei Physiker und studiert, so Hirmer. Pfarrvikar
Christian Ogu geht nach seiner Zeit in Burglengenfeld nach Schwarzenfeld. William Akkala fungierte bislang als Kaplan in Teublitz und verrichtet seinen Dienst nun in Stallwang, Pater Stephan verlässt Steinberg am See, in Richtung Konzell-Rattenberg. Hirmer nannte Pfarrer Adolf Schöls den „Sanierungspfarrer von Nittenau", der nun in Falkenstein seinen Weg fortsetzt. Pfarrer Helmut Brügel, bislang in Burglengenfeld tätig, zieht es nach Schnaittenbach. Nicht verabschiedet, aber mit Dank versehen, wurde Margaret Bayer, die innerhalb des Dekanats wechselt, von Klardorf-Wiefelsdorf nach Wackersdorf-Steinberg. Der Dekan sprach Bischof Voderholzer ein herzliches Vergelts Gott aus, dafür dass er sich Zeit genommen habe und dessen Gespür, auf die Menschen zuzugehen in dieser zweitägigen Tour.

Der Ortsgeistliche, Pfarrer Johann Trescher, sprach Voderholzer ebenfalls seinen Dank aus, für die interessante Konferenz, die er hier abgehalten habe und lud zum anschließenden Stehempfang. In der Kirche und auf dem Kirchplatz bot sich anschließend die Gelegenheit zur Begegnung und zum Gespräch. Für das leibliche Wohl hatten Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung mit zahlreichen unterstützenden Helfern gesorgt. 

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Bischof Rudolf Voderholzer bei seiner Ansprache
Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer im Gespräch mit dem Ortsgeistlichen von Bodenwöhr, Pfarrer Johann Trescher, sowie Pfarrgemeinderatssprecher Franz Singerer 
Dekan BGR Michael Hirmer verabschiedete Mitarbeiter bzw. Geistliche, die das Dekanat Schwandorf demnächst verlassen werden.
Bischof Rudolf Voderholzer spendete den Gläubigen beim Auszug den Segen.
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