Feuchttücher legen die Kanalisation lahm

Feuchttücher legen Kanalisation lahm“, berichten überregionale Medien. Jetzt hat es auch die Burglengenfelder Abwasserbeseitigung erwischt: Am Augustenhof-Südhang fallen immer wieder Pumpen in der Kanalisation aus, weil sie durch ineinander verknotete Feuchttücher blockiert werden. „Die Toilette ist kein Mülleimer“, betont daher Johann Reif, Leiter des Kanaltrupps Städtedreieck und Klärmeister der Kläranlage Burglengenfeld.

 

Im Gegensatz zu normalem Klopapier lösen sich Feuchttücher im Wasser nicht auf. „Viele Bürgerinnen und Bürger wissen gar nicht, was das für Probleme verursachen kann“, sagt Stadtwerke-Vorstand Friedrich Gluth. Timo Reichenbach und seine Kollegen vom Kanaltrupp Städtedreieck müssen derzeit häufig – auch an Sonn- und Feiertagen – ausrücken, um dafür zu sorgen, dass das Abwasser der Haushalte aus dem Bereich der Anton-Paulus-Straße am Augustenhof-Südhang auch tatsächlich seinen Weg Richtung Kläranlage findet. Dafür müssen die Pumpen komplett ausgebaut und gereinigt werden, was einen erheblichen zeitlichen, materiellen und maschinellen Aufwand bedeutet.

Gluth und Reif möchten daher „in der Bevölkerung ein Bewusstsein dafür schaffen, was passiert, wenn Feuchttücher oder auch Kondome, Wattestäbchen, Tampons oder Damenbinden über die Toilette entsorgt werden“.

Zwar stehe auf vielen Verpackungen „spülbar“ oder „biologisch abbaubar“ – das bedeutet jedoch nicht, dass dies keine Probleme in der Kanalisation verursacht. Ganz im Gegenteil, wie das Beispiel Anton-Paulus-Straße zeigt. An deren tiefstem Punkt befindet sich unter der Teerdecke etwa auf Höhe der Hausnummer 27 ein Pumpwerk. Darin drehen sich Laufräder, die von verknoteten und verklumpten Feuchttüchern und anderen Hygieneartikeln regelmäßig blockiert werden. Da hilft es nur wenig, dass die Stadtwerke vorausschauend eine zweite Pumpe eingebaut haben für den Fall, dass die erste ausfällt.

Die Stadtwerke und der Kanaltrupp prüfen derzeit technische Lösungen des Problems. Zugleich bittet Vorstand Gluth um die aktive Unterstützung aus der Bevölkerung. „Natürlich freuen auch wir uns, dass in Burglengenfeld so viele junge Familien mit Kindern wohnen.“ Dennoch lautet der eindringliche Appell der Stadtwerke: Feuchttücher gehören wie auch Windeln in den Restmüll, nicht in die Toilette.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland geht sogar noch einen Schritt weiter und teilt mit: „Grundsätzlich schaffen Feuchttücher viel Abfall und sollten daher am besten nur auf Reisen verwendet werden und nicht auch noch zuhause.“

 

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