Spende für Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.

Amberg-Sulzbach. Besonderen Besuch bekam Landrat Richard Reisinger aus Sorghof, wie das Landratsamt in seiner Pressemitteilung schreibt: Aus der Auflösung des dortigen Soldaten- und Kriegervereins erhielt der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., dessen Vizepräsident Reisinger ist, den Bestand der Sterbekasse, genau 1.200 Euro, als Spende.

Wie kam es dazu? Werner Stubenvoll stand 34 Jahre an der Spitze des Soldaten- und Kriegervereins (SKV) Sorghof, ein Nachfolger konnte nicht gefunden werden, sämtliche Modelle und Versuche, eine neue Vorstandschaft zu bilden, scheiterten. Deshalb beschloss die Mitgliederversammlung die Auflösung des Traditionsvereins. Als so genannte „Liquidatoren" wurden Schriftführer Wilhelm Ertl, Kassier Helmut Schwindl und Beisitzer Willi Zinnbauer bestimmt. Sie erschienen nun im Landratsamt, um an den Bezirksvorsitzenden des Volksbundes, Richard Glombitza, und Bezirksgeschäftsführer Dr. Dario Vidojković diese Spende zu überreichen. Glombitza war übrigens seit seiner Wahl am 9. März dieses Jahres zum ersten Mal in der Funktion als Bezirksvorsitzender im Landratsamt beim Vizepräsidenten des Volksbundes, Landrat Richard Reisinger, so die Pressemitteilung weiter.

Reisinger selbst dankte, dass der Volksbund bei der Spende in den Fokus gerückt sei. „Die jüngste Vergangenheit hat die Menschen aufgeschreckt und aufgeweckt, es setzt eine andere Geisteshaltung ein." Zwiespältig sah Richard Glombitza diesen Termin: „Es ist traurig, dass der Verein aufgeben muss. Der SKV hat viel Erinnerungskultur betrieben", er freue sich aber auch über die Spende. Das Geld gehe vor allem in die Jugendarbeit. „Eine Lücke entsteht im Ortsbild, denn der SKV Sorghof war ein historischer Verein mit wichtigen Aufgaben", stellte Dr. Dario Vidojković fest. Es sei ehrenhaft, sich für Frieden und Völkerverständigung einzusetzen und die Erinnerung an Verstorbene wachzuhalten. Die Arbeit des Volksbundes sei extrem wichtig. Dazu zitierte er Volksbund-Präsident Wolfgang Schneiderhan: „Die Zeiten stehen im Augenblick auch im Zeichen einer großen Entwicklung, die man sich so nicht vorstellen konnte." Das Motto des Volksbundes laute „Jetzt erst recht!"

Wilhelm Ertl bescheinigte dem Volksbund „eine tolle Arbeit". Er berichtete aus der persönlichen Geschichte: Sein Großvater war 1945 gefallen. Mithilfe des Volksbundes konnte dessen Grab ausfindig gemacht werden, und er habe noch viel über seinen Opa in Erfahrung bringen können. Vor zwei Jahren habe er das Grab seines Großvaters am Ehrenfriedhof Dahn (Rheinland-Pfalz) besucht - „ein ergreifendes Erlebnis".

Die Sammelaktion zugunsten des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge solle weiterlaufen, ebenso das Kinderfest, kündigte Willi Zinnbauer an. „Damit soll dem Volksbund seine vom Staat übertragene Aufgabe, nämlich die Pflege der über 2,8 Millionen Soldatengräber auf 832 Kriegsgräberstätten in 46 Staaten, weiter ermöglicht werden." Abschließend, so die Pressemitteilung, ergänzte Kassier Helmut Schwindl, dass das Spendengeld aus der Sterbekasse des Vereins stamme. Das Vereinsvermögen selbst, im mittleren vierstelligen Eurobereich samt Inventar, sei satzungsgemäß in den Besitz der Stadt Vilseck übergegangen, zweckgebunden für den Erhalt des Sorghofer Ehrenmals.

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