Tarifstreit: ver.di-Vertrauensleute reden Klartext

Regensburg. Klatschen allein reicht nicht aus, sagen die Beschäftigten im öffentlichen Dienst und fordern bei den aktuellen Tarifverhandlungenn 4,8% mehr Geld, mindestens jedoch 150 € und für Auszubildende 100 € monatlich mehr.

In Zeiten der Corona-Pandemie sei klarer geworden denn je, dass die Beschäftigten im öffentlichen Dienst die Infrastruktur sicherstellen, die den aktiven Kampf gegen Corona und den gesellschaftlichen Zusammenhalt möglich machten.

„Die Heldinnen und Helden der Corona-Krise arbeiten u. a. im Pflegebereich, in den Kindergärten und Jugendämtern, in der öffentlichen Daseinsvorsorge, der Wasserver- und Abwasserentsorgung sowie der Energiewirtschaft", zählt ver.di-Bezirksgeschäftsführer Alexander Gröbner auf.

„Viele von ihnen arbeiten bis an die Grenzen ihrer Kräfte – teilweise auch darüber hinaus – und freuen sich über die Wertschätzung ihrer jetzigen Arbeit – noch mehr freuen sie sich, wenn sie diese gesellschaftliche Anerkennung auch finanziell spüren. Gerade deshalb sei die Blockadehaltung der öffentlichen Arbeitgeber ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten".

Dies gelte besonders im Gesundheitsbereich, wo nicht nur der Personalmangel und lange Zeit die unzureichende Schutzausrüstung viele Beschäftigte beunruhigten, sondern in den vergangenen Jahren immer wieder weitere Einsparungen Thema waren.


Klatschen alleine reicht nicht…

„Wir freuen uns sehr, dass die Leistungen der Beschäftigten in der öffentlichen Daseinsvorsorge von den Bürgerinnen und Bürgern anerkannt werden. Aber klatschen alleine reicht nicht. Wir fordern gemeinsam mit allen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes eine Einkommenserhöhung um 4,8 % mindestens jedoch 150 € und für Auszubildende 100 € monatlich mehr. Denn wer Anerkennung ernst meint, muss jetzt auch gute Löhne für gute Arbeit zahlen!" bringt es Eva Brandl (Betriebsratsvorsitzende der REWAG in Regensburg) auf den Punkt. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen der REWAG (siehe Foto) zeigten sie öffentlich Gesicht, stellvertretend für die Beschäftigten beim Bund und den Kommunen.

Auch die Beschäftigten der REWAG hätten in Hochzeiten der Pandemie jederzeit rund um die Uhr die Energie- und Wasserversorgung sichergestellt. Nur so sei es möglich gewesen, dass z. B. in Krankenhäusern bis heute die Patientenversorgung gewährleistet werden konnte, ergänzt Gröbner. Dies werde häufig vergessen und daran müsse regelmäßig erinnert werden.

Jetzt seien die öffentlichen Arbeitgeber gefordert, ihre Blockadehaltung aufzugeben und ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen!

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