Kinderschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe

Regensburg. Das Miteinander mit jungen Menschen bringt besondere Verantwortung mit sich, der sich die Johanniter bewusst stellen. Allerdings sehen sie auch den Freistaat in der Pflicht: Es gelte, die Kosten abzufedern, die aktiver Kinderschutz speziell für Träger im sozialen Bereich bedeute.

Hilfe von Mensch zu Mensch – das ist die Basis, auf der sich die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. engagiert. „Für uns beinhaltet das auch den Respekt vor jedem einzelnen Menschen und seinen Bedürfnissen. Insbesondere bei jungen Menschen schließt das selbstverständlich mit ein, dass wir ihr besonderes Schutzbedürfnis sehr ernst nehmen", betont Lisa Gaaß, Kinderschutzbeauftragte bei den Johannitern in Ostbayern. Egal, ob es um betreute Kinder geht, etwa in den Johanniter-Kindertagesstätten, um Jugendliche, die sich in Johanniter-Jugendgruppen und -Projekten engagieren, oder um Auszubildende.

Wirksamer Kinderschutz erfordert kontinuierliches Engagement

Die Johanniter in Bayern stützen sich beim Kinderschutz auf ein solides Fundament: 2015 verabschiedete die Johanniter-Unfall-Hilfe ein ans Bundeskinderschutzgesetz angelehntes Konzept zum Schutz der von ihr betreuten Kinder und Jugendlichen. Dieses ist für alle bei den Johannitern Tätigen Bestandteil ihrer Arbeit. „Aber natürlich reicht es nicht zu sagen: Das haben wir aufgeschrieben und damit hat es sich. Wirksamer Kinderschutz muss im Alltag gelebt werden. Von allen Beschäftigten und Aktiven sowie über alle Ebenen hinweg. Das sicherzustellen, erfordert fortlaufenden Einsatz", Gaaß. Regelmäßig sensibilisieren Plakate, Flyer und Informationen die Mitarbeitenden für den Kinderschutz. Zudem bietet der Landesverband Bayern laufend Schulungen und Fortbildungen an. Jeder Regionalverband hat mindestens eine Person als Anlaufstelle für Informationen und Beratungen benannt. Es gibt etablierte Wege, um etwaige Vorfälle zu melden.

Johanniter sehen das Land in der Pflicht, sich an den Kosten zu beteiligen

„Wir sehen Kinderschutz als echte Gemeinschaftsaufgabe – für uns, aber auch für die Gesamtgesellschaft", erklärt Gaaß. Daher sei das Land gefragt, hier in Zukunft stärker zu unterstützen. „Schulungen, Aktionen oder die Ausbildung von Ansprechpartnerinnen und -partnern verursachen erhebliche Kosten für uns als Organisation", so Gaaß. Diese bewältigen die Johanniter bislang ohne staatliche Refinanzierung. Sie appellieren daher an das Land Bayern, sich künftig gerade bei Organisationen mit täglichem Kontakt zu jungen Menschen an den konkreten Kosten für aktiven Kinderschutz, sprich an der Ausbildung von Fachkräften zu beteiligen. „Unterstützung in Form von Beratung durch staatliche Angebote nutzen uns wenig", erläutert Gaaß. „Nur gut weitergebildete Fachkräfte, erkennen Kinderschutzfälle."

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