Solarpionier Bernhard Tschöpl zu Gast beim Grünen-Ortsverband

Bruck. Mit Bernhard Tschöpl konnte der Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen bei ihrer Informations-Sitzung einen Solarpionier begrüßen, der das Auf und Ab der Branche durch die Veränderungen der politischen Rahmenbedingen in allen Varianten miterleben konnte.

Als einer der Geschäftsführer der Firma Iliotec, die mit 300 Mitarbeitern zu den großen Solarfirmen zählte, konnte er den Boom nach dem Inkrafttreten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2000 durch die rot/grünen Regierung genauso miterleben, wie das Abwürgen der Branche durch die verschiedenen CDU/CSU-Regierungen in den letzten 16 Jahren. Rund 80.000 Arbeitsplätze seien in dieser Zeit in Deutschland vernichtet worden, die nun händeringend gebraucht würden.

Mit dem „Osterpaket 2022" hat der Bundestag den beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien beschlossen und durch eine Vielzahl gesetzlicher Initiativen gebündelt. Bis zum Jahr 2035 soll die Stromversorgung nahezu vollständig hieraus bestritten werden. U. a. wird es Änderungen am für die Solarbranche maßgeblichen EEG geben. Die Vergütungssätze für die Einspeisung ins Netz werden angehoben. Zur Vermeidung von abwartendem Verhalten sollen erhöhte Einspeisevergütungen ab sofort gelten, d. h. unmittelbar am Tag nach der Verkündung im Bundesgesetzblatt, so Bernhard Tschöpl.

Die neuen geplanten Vergütungssätze, die für den Hausbesitzer interessant sind, bezifferte Bernhard Tschöpl im Einzelnen: Anlagen bis 10 KWp erhalten demnach 8,6 Cent/kWh, über 10 und bis 40 kWh werden 7,5 Cent/kWh vom Energieversorger bezahlt. Bei den sogenannten Volleinspeise-Anlagen, Anlagen ohne Eigenverbrauch, erhöht sich die Einspeisevergütung um 4,8 Cent/kWh und über 10 KWp um 3,8 Cent/kWh. Die neue Bundesregierung will mit diesen Vergütungssätzen und weiteren Neuerungen den Ausbaustau der letzten Jahre kontinuierlich abbauen. Näheres kann auf der Homepage des Wirtschaftsministeriums nachgelesen werden.

Im weiteren Verlauf der Versammlung wurde die Bürgerfestteilnahme des Ortsverbands besprochen: Martina Pfauntsch konnte berichten, dass wieder Falafel, Wein und Weinschorle in Bioqualität angeboten werden können und das Bürgerfest damit ökologische Alternativen biete.

Beim Bericht aus dem Marktrat konnte die GRÜNEN-Fraktion einmal mehr einen späten Erfolg verbuchen: Die Ultraschallwasserzähler, die einstimmig beschlossen wurden, fußten auf einen Antrag der GRÜNEN aus dem Jahr 2018. Damals, so Rudi Sommer, noch abgelehnt, kam es bei den anderen Markträten zu einem Sinneswandel, da sie nun endlich für die neuen langlebigen und wirtschaftlichen Wasserzähler sind.

Kopfschütteln beim Ortsverband der GRÜNEN erntete dagegen der Beschluss des Marktrats, eine Solarfreiflächenanlage vorerst nicht zu genehmigen mit der Begründung, die Trassenführung der Einspeiseleitung sei zu problematisch. Trotz der weltweiten und vor Ort sichtbaren Klimaveränderungen wurde das Projekt erstmal vertagt. Bayern ist als Solarstandort bestens geeignet, so Marktrat Manfred Pfauntsch. Ein Feld mit Solarmodulen erzeugt die 40fache Menge an Energie im Vergleich zu einer Biogas-Erzeugung der Fläche.

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