Speeddating bringt in Amberg junge Menschen und Betriebe zusammen

Speed-Dating_Amberg_01 Die Besucher nutzten die Chance, mit den Arbeitgebern ins Gespräch zu kommen und mehr von den Betrieben zu erfahren. Bild: © Andre Stephan-Park, Arbeitsagentur

Amberg. Darf es etwas Handwerkliches sein oder lieber die Arbeit mit Kundinnen und Kunden im Büro? Die Agentur für Arbeit Schwandorf, das Jobcenter für die Stadt Amberg und den Landkreis Amberg-Sulzbach sowie das Kolping-Bildungswerk in Amberg veranstalteten im Rahmen des Sommers der Berufsausbildung in Amberg am 28. September ein Speeddating. Dabei hatten Jugendliche und junge Erwachsene die Chance, mit Arbeitgebern aus verschiedenen Branchen ins Gespräch zu kommen.

„Unser Anliegen ist es, die Jugendlichen und Auszubildenden zusammenzubringen. Wenn dies gelingt und heute die ein oder der andere mit einem Ausbildungsvertrag nach Hause geht, dann sind wir mehr als zufrieden. Aber nicht nur das Thema Ausbildung spielt eine Rolle in den Speeddatings. Die jungen Menschen können sich auch einen Praktikumsplatz sichern, um so im Betrieb zu zeigen, was sie können. Dies ist gerade für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sehr wichtig, bei denen das Schulzeugnis keine Top-Noten aufweist, die aber im praktischen Anwenden von Wissen sehr gut sind", sagt Robert Pirner, der zusammen mit Silvia Völkl-Renner die Zentrumsleitung des Kolping-Bildungswerks in Amberg innehat.

Knapp 80 Besucherinnen und Besucher nahmen an dem Speed-Dating im Bildungszentrum teil. Alleine oder in Kleingruppen suchten sie die Stände der rund ein Dutzend Unternehmen aus der Baubranche, dem Handwerk, der Finanzwirtschaft und dem verarbeitenden Gewerbe auf, um sich vorzustellen und mehr über die Betriebe zu erfahren. Die meisten Jugendlichen und jungen Erwachsenen nehmen derzeit an den Unterstützungsangeboten des Kolping-Bildungswerks teil und besuchen Berufsintegrations- und Berufsvorbereitungsklassen oder Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen.

„Für Jugendliche stellt die Veranstaltung eine hervorragende Gelegenheit dar, in den Austausch zu kommen und die Arbeitgeber von sich zu überzeugen. Der Ausbildungsmarkt hat sich verändert, einer Vielzahl an offenen Stellen steht eine zu geringe Zahl von Bewerberinnen und Bewerbern gegenüber. Daher ist es auch für die Betriebe eine sehr gute Gelegenheit, Nachwuchskräfte von sich zu überzeugen. Hier hat ein Wandel eingesetzt. Die Unternehmen sind offener gegenüber Jugendlichen, die keinen geradlinigen Weg von der Schule direkt in den Betrieb gegangen sind, sondern sich z.B. mit Hilfe eines Bildungsträgers vor dem Start in die Arbeitswelt persönlich und fachlich weiterentwickelt und orientiert haben", sagt Siegfried Bäumler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schwandorf.

An den Ständen zeigte sich, dass viele Jugendliche sich bereits zur Vorbereitung gut informiert und sich auf die Chance gefreut haben, in persönlichen Kontakt mit den Arbeitgebern zu treten. Hinter manchen liegen bereits viele bisher vergebliche Versuche, eine Ausbildungsstelle zu finden. Entsprechend ist bei den Speeddatings Rainer Liermann, Teamleiter des Jobcenters, auch als Motivator unterwegs. „Das klappt schon. Heute gehst du mit Ehrgeiz ins Gespräch und mit einem Vertrag nach Hause. Glaub an dich, du kannst das, also zeig es auch", gibt er einem der jungen Bewerber mit auf den Weg. Der junge Mann lächelt, man sieht ihm an, dass der Motivationsschub gewirkt hat.

Auch hier setzen die Arbeitsagentur, das Jobcenter und das Kolping-Bildungswerk gemeinsam an, die an dem Tag mit einer größeren Zahl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort sind. Sie geben den jungen Menschen nebenbei immer wieder Tipps, sich zu präsentieren, informieren die Arbeitgeber und führen beide Gruppen zusammen, wenn sich ein Jugendlicher doch einmal zu schüchtern zeigt.

Das Zusammenspiel der Akteure im Sommer der Berufsausbildung verfolgt und begleitet auch Jonas Posselt sehr interessiert. Er leistet ein Praxissemester beim Kolping-Bildungswerk ab und findet die Veranstaltung sehr gelungen. „Man spürt das Interesse von beiden Seiten, dass auf den Erstkontakt eine Bewerbung für eine Ausbildung oder zumindest ein Praktikum folgen soll. Gerade auch Letzteres ist wichtig, damit die Jugendlichen sich orientieren und das finden, was zu ihnen passt", sagt er.
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Stefanie Neufeld (rechts), Teamleiterin des gemeinsamen Arbeitgeber-Services von Arbeitsagentur und Jobcenter, im Gespräch mit den Besuchern.                                   Bild: © Andre Stephan-Park, Arbeitsagentur
Brachten Jugendliche und Arbeitgeber zusammen (von links): Robert Pirner (Kolping-Bildungswerk), Stefanie Neufeld (Arbeitsagentur), Anja Rogenhofer (Arbeitsagentur), Silke Helm (Arbeitsagentur), Siegfried Bäumler (Arbeitsagentur), Tina Tette (Arbeitsagentur), Rainer Liermann (Jobcenter), Melanie Mayer (Arbeitsagentur), Susanne Stauber (Arbeitsagentur), Luzia Stingl (Jobcenter) und Karl Forster (Kolping-Bildungswerk)                                   Bild: © Andre Stephan-Park, Arbeitsagentur
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