Digitale Unterstützung für ukrainische Studierende

Amberg-Weiden. Drei ukrainische Partneruniversitäten, acht verschiedene Module und über 100 ukrainische Studierende und Dozierende, die erfolgreich teilgenommen haben – seit dem schnellen und unbürokratischen Projektstart von DILLUGIS (kurz für Digital Labs and Lectures for Ukrainian, German, and International Students) im August 2022 wird dieses äußerst positiv angenommen. Ukrainischen Studierenden und Dozierenden wird dabei die Teilnahme an hybriden Modulen an der OTH Amberg-Weiden ermöglicht – umso trotz schwieriger Umstände bestmögliche Lernumgebungen zu schaffen. Dafür wurden von der OTH Amberg-Weiden Kurse für hybriden Unterricht angepasst und neue digitale Kursinhalte, Übungsmöglichkeiten und sogar digitale Labore entwickelt. Besonders daran: alles erfolgt in enger Zusammenarbeit von Professor*innen und Dozierenden aus Deutschland und der Ukraine.

Mit Dr. Kateryna Antoniuk und Dr. Dmytro Antoniuk sind zwei geflüchtete ukrainische Dozierende der Nationalen Universität Saporischschja Polytechnikum (NU ZP) maßgeblich an der Umsetzung des Projekts beteiligt und dafür als Projektpersonal angestellt. „Für uns ist das Projekt eine gute Gelegenheit, unsere Studierenden und Kollegen in der Ukraine bestmöglich zu unterstützen", so Dr. Kateryna Antoniuk.

„Für die Studierenden und auch Dozierenden sind die Kurse eine hervorragende Möglichkeit, Wissen und Praxis in digitalen Technologien zu erlangen. Zudem ist es auch eine großartige Möglichkeit zur multinationalen und mehrsprachigen Vernetzung, die für moderne Berufstätige im Kontext der Globalisierung sehr wichtig ist", fügt Dr. Dmytro Antoniuk an.

Breites digitales Kursangebot

Konkret stehen acht Kurse von Industrial Engineering über Communication Technology bis zu Algorithms and Data Structures zur Auswahl. Angesiedelt sind diese im englischsprachigen Bachelorstudiengang Digital Technology and Management. Studiengangsleiterin Prof. Dr. Julia Heigl, die das Projekt initiierte und die Projektleitung innehat, erläutert: „Mit DILLUGIS nutzen wir unsere Erfahrungen der digitalen Lehre aus der Corona-Zeit und öffnen Kurse. So können wir von dem völkerrechtswidrigen Überfall auf die Ukraine betroffene, junge Menschen, die noch vor Ort sind, unterstützen." Das Projekt sei aber zudem ein doppelter Gewinn, da durch zusätzliche digitale Lehrmaterialien, Übungs- und Anwendungsaufgaben und durch noch internationalere Teamarbeit auch die Lehre für die regulären Studierenden verbessert werden könne.

„Das positive Feedback der Teilnehmenden auf deutscher, ukrainischer oder auch internationaler Seite bestätigt unsere Arbeit", sagt Prof. Julia Heigl. Und so wird das Projekt auch im Wintersemester weitergeführt und stetig weiterentwickelt.

Vom 30. September bis zum 7. Oktober findet z. B. eine Ukrainisch-Deutsche Lehrwoche statt. Während dieser Zeit werden Professor*innen ukrainischer Universitäten sowohl Präsenzkurse (in Weiden) als auch Online-Kurse für deutsche und ukrainische Studierende anbieten.

Kürzlich fand außerdem eine hybride Workshop-Woche statt, bei der sich über 50 Dozierende deutscher und ukrainischer Universitäten und Hochschulen an der OTH Amberg-Weiden trafen – in Präsenz oder virtuell. Schwerpunkt waren der Erfahrungsaustausch, die Vernetzung und das Benchmarking der Implementierung digitaler Technologien an deutschen und ukrainischen Hochschulen als Grundlage für die weitere Verbesserung von Bildungsprozessen.

Die Teilnehmenden zeigten dabei eindrücklich, welche Herausforderungen die Digitalisierung, die Corona-Pandemie und allen voran auch der Krieg in der Ukraine auf den Lehrbetrieb vor Ort hat. Gleichzeitig demonstrierten sie aber auch, wie mit hoher Qualität und einem breit gefächerten Angebot von Onlinelehre und Onlinetools das Lehr- und Forschungsbetrieb aufrechterhalten wird – u. a. durch Angebote des Projekts DILLUGIS. Highlight für die Teilnehmer waren der Besuch und die Kurzworkshops des Kompetenzzentrums Digitale Lehre der OTH Amberg-Weiden sowie des Besucherzentrums THE IMPULSE des Innovativen Lernorts Siemens Amberg.

Gefördert wird das Projekt DILLUGIS im Rahmen der DAAD-Initiative „Ukraine digital: Sicherung des Studienerfolgs in Zeiten der Krise", die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird.

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Dozierende deutscher und ukrainischer Universitäten und Hochschulen an der OTH Amberg-Weiden                                                 Bild: © Wiesel/OTH Amberg-Weiden
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